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Wie Sie sich richtig auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten

Gepostet von Glassdoor-Team

Karriere-Experte

Letzte Aktualisierung 6. Dezember 2022

Ratgeberübersicht

Wie viel Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist notwendig?Teil 1: Betreiben Sie eine gründliche Vorabrecherche in den MedienTeil 2: Spielen Sie Szenarien des Vorstellungsgesprächs durchTeil 3: Kurz vor dem Vorstellungsgespräch – jetzt zählen DetailsZwei Fehler, die Sie beim Vorstellungsgespräch vorbereiten vermeiden solltenFazit: Auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten und gelassener zum Termin erscheinen

Ratgeberübersicht

Mit der Einladung zum Vorstellungstermin haben Bewerber:innen eine der größten Hürden bereits genommen. Jetzt heißt es auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten, damit Sie Ihre Gesprächspartner:innen überzeugen. Wir geben Ihnen Tipps, auf welche Aspekte Sie achten und was Sie vermeiden sollten.

Wie viel Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist notwendig?

Zu Beginn stellen Sie sich wahrscheinlich die Frage, wie lange Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten sollen. Orientieren Sie sich dazu an der Länge des Vorstellungsgesprächs. Das dauert meist zwischen 30 und 60 Minuten. Einen Eindruck davon, worauf Sie sich in Ihrem Fall einstellen können, erhalten Sie in der Glassdoor Interview-Datenbank, in der Sie Erfahrungen zu Bewerbungsprozessen von unterschiedlichen Firmen und Jobs finden. Je länger das Vorstellungsgespräch, desto länger und genauer sollten Sie sich vorbereiten. Schließlich hat Ihr Gegenüber dann auch mehr Zeit für Fragen.

Bonus-Tipp

Als Faustregel gilt: Rechnen Sie mit mindestens zwei Stunden für die Vorbereitung. So können Sie sich auf das Vorstellungsgespräch gewissenhaft vorbereiten – und anhand unserer praktischen Checkliste alle relevanten Informationen zusammentragen.

Teil 1: Betreiben Sie eine gründliche Vorabrecherche in den Medien

Ein wichtiger Aspekt der Vorbereitung ist die Recherche über das Unternehmen und Ihre Gesprächspartner:innen. So stellen Sie sicher, dass Sie schon ein Gesicht zu der Person haben und sich ein bisschen in die Unternehmenskultur einfühlen können. Gehen Sie dafür am besten in zwei Schritten vor.

Schritt 1: Lernen Sie das Unternehmen kennen

Wenn Sie im persönlichen Gespräch punkten möchten, gilt es, sich im Vorfeld intensiv mit dem potenziellen neuen Arbeitgeber auseinanderzusetzen. Informieren Sie sich daher gründlich über das Unternehmen. Dazu werfen Sie am besten zuerst einen Blick auf die Firmenwebseite. Besonders folgende Aspekte sollten Sie bei der Recherche in den Fokus rücken: 

  • Größe des Unternehmens
  • Standorte
  • Produkte und Dienstleistungen

Ein Blick in Jahresberichte, Kunden- oder Mitarbeitermagazine liefert ebenfalls wichtige Informationen darüber, was dem Unternehmen und den Mitarbeitenden wichtig ist. Dadurch erhalten Sie ein Gefühl dafür, was Sie als Angestellte:r dort erwartet.

Um auf dem neuesten Stand zu bleiben und über aktuelle Entwicklungen informiert zu sein, eignet sich die Recherche in den sozialen Medien und Newsportalen. Statusmeldungen des Unternehmens liefern wichtige Hinweise auf neue Entwicklungen, die in einem Bewerbungsgespräch zum Thema werden könnten

Tipp: Schauen Sie dabei auch, wie über das Unternehmen und die Branche allgemein gesprochen wird. Damit zeigen Sie im Bewerbungsgespräch, dass Sie einen Rundumblick haben und sich nicht nur auf Ihr Berufsfeld fokussieren.

Schritt 2: Finden Sie mehr über die Gesprächspartner:innen heraus

Es ist gut, wenn Sie schon vor dem Termin wissen, auf welche Gesprächspartner:innen Sie dort treffen werden. In der Einladung zum Vorstellungsgespräch finden sich häufig die Namen der entsprechenden Personen. Recherchieren Sie, welche Position diese im Unternehmen haben und machen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von Ihren Gesprächspartner:innen. Informieren Sie sich über die Firmenwebseite oder geben Sie die Namen der Teilnehmer:innen bei Google, LinkedIn oder anderen Suchmaschinen ein, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Vielleicht finden Sie so sogar Gemeinsamkeiten, die Sie beim Small Talk am Anfang oder auch an passenden Stellen während des Gesprächs einstreuen können.

Teil 2: Spielen Sie Szenarien des Vorstellungsgesprächs durch

Neben wichtigen Informationen über das Unternehmen sollten Sie auch Ihre Antworten vor dem Gespräch schon parat haben. Spielen Sie dazu verschiedene Szenarien in Ihrem Kopf durch oder üben Sie sogar das Gespräch mit jemandem, um auf jede Situation vorbereitet zu sein.

Auf Fragen vorbereiten

Im Vorstellungsgespräch werden Ihnen Fragen zu unterschiedlichen Themen gestellt. Nicht immer geht es dabei nur um Ihre Erwartungen an die Stelle, Ihr Wissen rund um das Unternehmen oder die Fähigkeiten, die Sie mitbringen. Auch außergewöhnliche Fragen können auf der Agenda stehen. Die Lücke im Lebenslauf, eine Kündigung durch den vorherigen Arbeitgeber oder viele Jobwechsel in den vergangenen Jahren werfen Fragen auf, bei denen Sie nicht in Verlegenheit geraten sollten. Dabei ist eines ganz wichtig: Lügen sind tabu. Dennoch sollten Sie Erklärungen so formulieren, dass sie nicht abschrecken, schließlich möchten Sie punkten. Machen Sie sich also im Vorfeld Gedanken darüber, welche Fragen Ihnen gestellt werden könnten und überlegen Sie sich gute Antworten.

Tipp: Die Antworten können Sie auch als Notizen aufschreiben – und zum Vorstellungsgespräch mitnehmen.

Mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinandersetzen

Gute Antworten sind auch gefordert, wenn es um die Stärken und Schwächen geht – ein beliebtes Thema in Vorstellungsgesprächen. Viele Personaler:innen stellen Fragen dazu, um herauszufinden, wie Sie ticken. Damit Sie nicht erst im Gespräch ins Grübeln geraten und sich aus dem Stegreif sinnvolle Antworten überlegen müssen, sollten Sie sich diese schon vorher zurechtlegen.

Fragen Sie dazu auch gerne Freunde und Familienmitglieder um Rat, welche Stärken und Schwächen Sie besitzen. Schreiben Sie sich eine Liste mit Beispielen dazu. Wichtig ist, dass diese authentisch wirken – und dass Sie bei Ihren Schwächen aufzeigen können, mit welchen Lösungsansätzen Sie arbeiten. Mehr Tipps dazu finden Sie in unseren beiden Beiträgen zum Umgang mit Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch.

Eigene Vorstellung üben

Am Anfang des Vorstellungsgesprächs werden Sie häufig aufgefordert, etwas über sich zu erzählen. Damit Sie dabei strukturiert vorgehen, überlegen Sie sich die Punkte, die Sie ansprechen wollen. Wichtige Aspekte sind Ihr Bildungsweg und Ihre Fähigkeiten, die Sie für den Job mitbringen. Außerdem können Sie an dieser Stelle auch schon andeuten, wieso Sie diese Stelle haben wollen. Werden Sie dabei allerdings nicht zu ausschweifend, sondern fokussieren Sie sich auf die relevanten Punkte und bringen Sie zu den Fähigkeiten höchstens ein Beispiel aus Ihrer Berufspraxis. Es ist hilfreich, diese Selbstpräsentation zu Hause laut zu proben: Idealerweise erzählen Sie die  Zusammenfassung Ihres Werdegangs jemandem aus Ihrem Familien- oder Freundeskreis. Dadurch werden Sie nicht nur sicherer, sondern erhalten auch wertvolles Feedback, was Sie verbessern können.

Das Bewerbungsgespräch trainieren

Nachdem Sie sich nicht nur Ihre kurze Selbstpräsentation, sondern auch sonst weitere Antworten auf häufige Fragen im Vorstellungsgespräch überlegt haben, testen Sie diese am besten in einer realistischen Gesprächssituation. Vor allem, wenn Sie beim Präsentieren zu Unsicherheit neigen, ist diese Vorbereitung essenziell. Bitten Sie Freunde oder Familienmitglieder, die Rolle Ihrer Interviewpartner:innen zu übernehmen und lassen Sie sich gründlich auf den Zahn fühlen. Am besten geben Sie Ihrem oder Ihrer Übungsinterviewpartner:in eine Liste mit Fragen für das Vorstellungsgespräch, von denen Sie sich willkürlich welche aussuchen sollen. Auf diese Weise bekommen Sie einen Eindruck davon, was Sie im Bewerbungsgespräch erwartet.

Achten Sie dabei nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern auch auf Ihre nonverbalen Signale. Mimik, Gestik, Haltung – all das kann den Eindruck, den Sie in Ihrem Vorstellungsgespräch vermitteln, beeinflussen.

Mit welchen psychologischen Tipps und Tricks kann ich im Vorstellungsgespräch überzeugen?

Es gibt zwei wesentliche Tricks, die Sie kennen sollten:

  1. Spiegeln Sie Ihr Gegenüber in Mimik und Gestik. Menschen finden grundsätzlich Personen sympathisch, mit denen Sie Gemeinsamkeiten teilen. Achten Sie allerdings darauf, im Vorstellungsgespräch subtil vorzugehen, sonst könnte es den gegenteiligen Effekt haben.
  2. Nutzen Sie den Primary-Regency-Effekt. Der besagt, dass wir uns an den Anfang und das Ende eines Gesprächs besser erinnern als an die Mitte. Platzieren Sie Ihre Stärken also an diesen Punkten, damit Sie Ihrem Gegenüber im Kopf bleiben.

Fragen an den Arbeitgeber überlegen

Das Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Nicht nur Sie wollen Ihr Gegenüber überzeugen, sondern auch der Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin möchten Ihnen das Unternehmen schmackhaft machen. Bleiben Sie daher beim berühmten Haben Sie noch Fragen?” am Ende nicht still, sondern seien Sie darauf mit eigenen Fragen vorbereitet. Setzen Sie dabei auf Qualität statt auf Quantität. Es kommt nicht auf die Anzahl der Fragen, sondern auf den Inhalt an.

Hierbei können Sie auf Ihrem Wissen über das Unternehmen aufbauen und sich genauer über die Unternehmenskultur oder den Arbeitsalltag informieren. Auch Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung können Sie an diesem Punkt gut platzieren.

Teil 3: Kurz vor dem Vorstellungsgespräch – jetzt zählen Details

Wenige Tage und Stunden vor dem Vorstellungsgespräch haben Sie Ihre Recherche erledigt. Allerdings gibt es auch noch andere Aspekte, wie Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten können, zum Beispiel Kleidung und Anreise.

Die eigenen Unterlagen studieren

Zu einem Bewerbungsgespräch werden Sie in der Regel eingeladen, weil Ihre Bewerbung überzeugen konnte. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich diese kurz vor dem Termin noch einmal genau ansehen. Vom Absenden der Unterlagen bis zum persönlichen Gespräch vergeht in der Regel einige Zeit, sodass es sein kann, dass nicht mehr alle Inhalte präsent sind. Um nicht in peinliche Fettnäpfchen zu treten, weil Sie beispielsweise nicht mehr genau wissen, was in Ihrem Anschreiben steht oder welche Arbeitsproben Sie eingereicht haben, ist ein Blick in die Unterlagen vor dem Bewerbungsgespräch ratsam. Genauso können Sie auch noch mal in Ihre Notizen zu den Antworten auf mögliche Fragen schauen. Das gibt Ihnen im Fall von Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch Sicherheit – und reduziert die Gefahr von Blackouts.

Die passende Kleidung auswählen

Wenn Sie Ihr Vorstellungsgespräch vorbereiten, sollten Sie sich auch überlegen, welches Outfit Sie tragen wollen. Achten Sie darauf, dass diese Kleidungsstücke schon am Vorabend gewaschen und gebügelt im Schrank hängen – und probieren Sie es sicherheitshalber am Vortag noch einmal an. Informieren Sie sich unbedingt, welche Art von Kleidung angemessen ist. Handelt es sich bei dem Unternehmen um einen sehr konservativen Betrieb, bei dem Kostüm oder Anzug getragen werden sollten? Oder darf es auch eine Jeanshose sein? Nicht nur das Outfit an sich, sondern auch die Farbe kann bei der Kleiderfrage für das Vorstellungsgespräch einen Einfluss haben. Nehmen Sie das Thema also nicht auf die leichte Schulter, sondern nutzen Sie das Wissen über das Unternehmen, das Sie sich durch Ihre Recherche angeeignet haben.

Den Tag des Bewerbungsgespräches planen

Das Wichtigste vorweg: Planen Sie rechtzeitig, wie Sie zum Ort des Gesprächs kommen. Können Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren oder benötigen Sie ein Auto? Gibt es genug Parkplätze in der Nähe? Wie lange dauert es von Tür zu Tür? Rechnen Sie in diesem Fall immer Puffer ein, um vor dem Vorstellungsgespräch nicht gestresst zu sein, weil eine Bahn nicht fährt oder die Parkplatzsuche doch länger als erwartet dauert.

Zwei Fehler, die Sie beim Vorstellungsgespräch vorbereiten vermeiden sollten

  • Punkt 1: Gehen Sie nicht zu selbstsicher an die Sache, sondern tun Sie bei der Recherche so, als wüssten Sie gar nichts über das Unternehmen. Jeder Aspekt kann relevant sein, auch wenn es möglicherweise nichts mit Ihrer angepeilten Tätigkeit zu tun hat. Bleiben Sie selbstbewusst, aber achten Sie darauf, offen und freundlich aufzutreten – und nicht gar arrogant.
  • Punkt 2: Glauben Sie nicht, Sie könnten die Fragen Ihrer Gesprächspartner:innen aufgrund Ihrer Recherche vorausahnen”. Überlegen Sie sich stattdessen möglichst zu jeder Frage eine Antwort, sodass Sie (fast) nichts überraschen kann.

Fazit: Auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten und gelassener zum Termin erscheinen

Nutzen Sie die Zeit bis zu Ihrem Termin, um sich richtig auf Ihr Bewerbungsgespräch vorzubereiten. Recherchieren Sie das Unternehmen und Ihre Gesprächspartner:innen. Überlegen Sie sich Antworten zu möglichen Fragen, um am Tag des Vorstellungsgesprächs zu überzeugen – und planen Sie die Anfahrt ebenso sorgfältig wie Ihr Outfit. Dann stehen Ihre Chancen auf Erfolg gut!

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