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Bewerbungsfoto selber machen: Das sollten Sie beachten

Gepostet von Glassdoor-Team

Karriere-Experte

Letzte Aktualisierung 13. März 2023
|10 Min. Lesezeit

Für Ihre kommende Bewerbungsphase benötigen Sie ein neues Bewerbungsfoto? Einige scheuen sich vor dem Gang zum oder zur professionellen Fotograf:in. Die Bilder sind nicht nur ziemlich teuer, sondern werden auch oft unter Zeitdruck geschossen und entsprechen am Ende nicht immer den eigenen Vorstellungen. Durchaus berechtigt ist daher die Frage, ob man ein Bewerbungsfoto auch einfach zu Hause selber machen kann. Die Antwort ist: Ja! Aber seien Sie vorsichtig – ein laienhaftes Bewerbungsfoto kann Ihnen schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Damit das nicht passiert und das Bild gelingt, haben wir Ihnen einige Tipps zusammengefasst.

Wann ist es sinnvoll, ein Bewerbungsfoto selber zu machen?

Hier gilt grundsätzlich: Machen Sie Ihr Bewerbungsfoto nur selber, wenn es unbedingt notwendig ist – oder wenn Sie fotografisch besonders affin sind und sich gut auskennen. Notwendig kann es etwa dann sein, wenn Sie sich eine:n Fotograf:in vielleicht nicht leisten können oder niemanden in der Nähe haben. Treffen Sie jedoch vorher unbedingt alle notwendigen Maßnahmen, um ein gutes Bewerbungsfoto selber zu machen. Immerhin ist Ihr Foto in Ihrer Bewerbermappe oder auf dem Lebenslauf der erste Eindruck von Ihnen. 

Bedenken Sie dabei, dass Sie mit einem Foto schon viel von sich preisgeben und auch eine gewisse Angriffsfläche bieten, wenn es um die Qualität Ihres Bildes geht. Grundsätzlich kann man daher sagen, dass ein Bewerbungsfoto professionell aussehen muss, damit es in der Bewerbung keinen negativen ersten Eindruck hinterlässt. Die Ausrüstung eines Profis ist nicht umsonst sehr umfangreich. Neben der optimalen Ausleuchtung des Bildes kommt es zum Beispiel ebenso auf die Bildqualität und das Bildformat an.

Voraussetzungen, um ein Bewerbungsfoto selber zu machen 

Für ein selbst gemachtes, adäquates Bewerbungsfoto sollten Sie zunächst einige Voraussetzungen erfüllen. Sie benötigen in jedem Fall:

  • eine Spiegelreflexkamera/Digitalkamera oder ein Handy mit einer sehr guten Kamera
  • eine zweite Person oder ein Stativ
  • einen schlichten, einfarbigen Hintergrund
  • einen Ort mit viel natürlichem und indirekten Tageslicht
  • zwei bis drei zusätzliche und bewegliche Lichtquellen

Die Vorbereitung – was passiert vor dem Fotografieren?

Mit dem ersten Blick auf Ihr Bewerbungsfoto hat der oder die Recruiter:in möglicherweise schon entschieden, ob Sie einen sympathischen Eindruck machen oder nicht. Das Bild sollte Sie daher von Ihrer besten Seite zeigen. Treffen Sie dafür die notwendigen Vorkehrungen, wenn Sie Ihr Bewerbungsfoto selber machen. Wir führen Sie Schritt für Schritt durch.

Schritt 1: Nutzen Sie die richtige Ausrüstung für ein professionelles Foto

Schießen Sie Ihr Foto mit einer guten Kamera. Falls Sie eine solche nicht zu Hause haben sollten, leihen Sie sich im Bekanntenkreis oder online eine aus. Ihr Handy können Sie ebenfalls für ein selbst gemachtes Bewerbungsfoto verwenden, wenn es eine sehr gute integrierte Kamera hat, die eine ausgesprochen hohe Qualität sicherstellen kann. Ein selbst gemachtes Bewerbungsfoto mit schlechter Auflösung wirkt unprofessionell und laienhaft. Das gilt im Übrigen ebenfalls, wenn Sie ein Bewerbungsvideo erstellen möchten.

Für die richtige Positionierung der Kamera sollten Sie entweder mit einem Stativ arbeiten oder sich eine zweite Person zur Hilfe holen, anstatt die Kamera oder das Smartphone wacklig auf ein Regalbrett zu stellen. Hilfsmittel wie Regalbretter oder ähnliches haben selten die passende Höhe. Außerdem können Sie sich den Bildausschnitt nicht ansehen, während die Kamera auf einem Regalbrett steht oder das Handy an einem Buch lehnt.

Ist beim Bewerbungsfoto der Hintergrund wichtig?

Ja. Mehr noch: Es ist sehr wichtig für Ihr Bewerbungsfoto, einen passenden Hintergrund zu wählen! Dieser sollte nicht von Ihnen ablenken. Wählen Sie einen hellen und schlichten sowie einfarbigen Hintergrund ohne Muster. Die Farbe sollte dabei ebenfalls dezent und nicht zu auffällig sein. Rot, Pink oder Grün eignen sich beispielsweise weniger als Beige, Grau oder Weiß. Stellen Sie sich nicht direkt an die Wand, sondern kommen Sie einen halben Meter bis Meter weiter nach vorne, damit Sie keinen Schatten werfen.

Sollten Sie keine passende Wand bei sich Zuhause haben, können Sie sich mit einem großen weißen Bettlaken behelfen. Aber nur, wenn es faltenlos gebügelt und auf dem Bild nicht als solches zu erkennen ist. Achten Sie auch darauf, dass keine sonstigen Gegenstände im Bild zu sehen sind. Regale, Pflanzen, Uhren – alles muss weg. Das einzige erlaubte Objekt auf Ihrem selbst gemachten Bewerbungsfoto sind Sie selbst!

Tipp: Vermeiden Sie Fotos draußen vor grünem Hintergrund. Mit einem Foto vor einer schlichten Wand sind Sie auf der sicheren Seite.

Schritt 2: Achten Sie auf die Beleuchtung für das perfekte Zusammenspiel von Lichtquellen

Ein Bild gekonnt auszuleuchten, ist eine Wissenschaft für sich. Mit ein paar Tricks können Sie allerdings einiges richtig machen. Das schönste Licht ist das natürliche Tages- und Sonnenlicht. Die Sonne sollte Ihnen aber dabei nicht direkt ins Gesicht strahlen. Besser ist indirektes Tageslicht. Der Nachteil am natürlichen Licht ist, dass sich die Lichtverhältnisse im Laufe des Tages verändern. Unvorhersehbares Wetter oder ein Sonnenuntergang können da schnell zur Herausforderung werden.

Wenn Sie Ihr Bewerbungsfoto selber machen, arbeiten Sie mit verschiedenen Lichtquellen. Diese sollten Sie für das Foto nicht wie ein Scheinwerfer anleuchten, sondern vielmehr indirektes Licht liefern. Auch den Kamerablitz sollten Sie nie frontal anwenden. Achten Sie darauf, dass keine Schatten im Bild entstehen – weder in Ihrem Gesicht noch auf der Wand hinter Ihnen.

Drei Lichtquellen sorgen für plastische Fotos

Während eine seitlich von vorne beleuchtet und eine leicht schräg von unten, ist die dritte Lichtquelle für die Beleuchtung des Hintergrunds zuständig. So wirken die Fotos plastisch.

Schritt 3: Wählen Sie ein geeignetes Outfit, in dem Sie sich wohlfühlen

Wählen Sie Ihr Outfit so, wie Sie es auch im Vorstellungsgespräch präsentieren würden. Orientieren Sie sich an der Branche, in der Sie arbeiten möchten und finden Sie einen guten Mittelweg zwischen lässigem Freizeitoutfit und perfekt akkuratem Kostüm. Informieren Sie sich am besten vorher zum Dresscode in Ihrer Branche und halten Sie sich an die allgemeinen Kleidungsregeln für ein Vorstellungsgespräch. Frauen sollten beim Make-up vorab testen, wie es auf dem Foto wirkt – und zudem auf dezenten Schmuck setzen. Männer mit Bärten sollten diese pflegen. Sie wollen einen seriösen Eindruck von sich vermitteln.

Tipp: Auf einem Bewerbungsfoto kann es nicht schaden, ein wenig Puder aufzutragen, damit auf dem Bild keine glänzende Haut zu sehen ist.

Die Fotosession – worauf sollten Sie während des Fotografierens achten?

Alle Vorkehrungen für ein selbst gemachtes Bewerbungsfoto sind getroffen? Dann kann es jetzt ans Fotografieren gehen! Hier kommt es auf Ihr Auftreten, Ihre Pose, die Kameraeinstellung sowie Format und Größe des Bildes an.

Tipp 1: Vermitteln Sie Sympathie und Persönlichkeit

Lächeln Sie auf Ihrem Foto und versuchen Sie dabei, sich nicht künstlich zu verstellen. Bleiben Sie sich selbst treu und seien Sie authentisch. Am Ende sollten Sie bei Ihrem Bewerbungsfoto den Eindruck haben, dass Sie dort genau so abgebildet sind, wie Sie auch im echten Leben sind. Übrigens: Die Meinung einer anderen Person, die Sie gut kennt, kann hierbei auch durchaus hilfreich sein und bei der Entscheidung helfen, ob Sie auf dem Foto wirklich authentisch wirken. Ähnlich wie bei einem Online-Vorstellungsgespräch steht und fällt der positive Eindruck auch mit Ihrer Authentizität.

Tipp 2: Achten Sie auf die richtige Kameraeinstellung und Pose 

Entspannen Sie Ihre Schultern und lehnen Sie Ihren Oberkörper leicht nach vorne. Sie können Ihren Oberkörper und Ihre Schultern seitlich leicht drehen, um nicht frontal in die Kamera zu schauen. Positionieren Sie die Kamera etwa auf Blickhöhe. Experimentieren Sie bei der Höhe nur leicht. Je nachdem, ob Sie von oben herab in die Kamera schauen oder von unten aufblicken, können Sie auf dem Bild schon völlig anders wahrgenommen werden.

Ob Sie Ihre Arme verschränken, ist Ihnen überlassen. Abhängig von der Branche und Ihrer Position können hier verschiedene Haltungen unterschiedlich passend sein. Schauen Sie sich zum Beispiel auf den Internetauftritten Ihrer Wunschfirmen um und nehmen Sie das dortige Fotomaterial als Orientierung für Stil und Pose.

Tipp 3: Wählen Sie Format, Größe und Bildausschnitt richtig aus

Ist ein Bild im Hoch- oder Querformat besser? Der Standard für ein Bewerbungsfoto ist meist das Hochformat. Quadratische oder Querformat-Bilder sind jedoch modern und daher ebenso möglich. Für ein Deckblatt kann sich das Foto beispielsweise besser im Quer- als im Hochformat eignen. Die Größe des Bewerbungsfotos sollte in der Höhe zwischen 5 und 10 cm und in der Breite zwischen 4 und 7 cm liegen. Mit einer Größe von 6 × 4,5 cm gehen Sie auf Nummer sicher. Auch 6 × 4 cm oder 9 × 6 cm sind gängige Fotogrößen, die sowohl im Hoch- als auch im Querformat gut geeignet sind. 

Beim Bildausschnitt sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kopf im Vordergrund ist und man noch den oberen Teil Ihres Oberkörpers sieht. Dabei sollten Ihre Augen stets über der Mittellinie des Bildes liegen.

Tipp: Sie erhalten einen besonders schönen Effekt auf Ihrem selbst gemachten Bewerbungsfoto, wenn die Kamera Ihr Gesicht scharf stellt und den Hintergrund unscharf lässt.

Bewerbungsfoto selber machen per App?

Spezielle Apps können Ihnen dabei helfen, Ihr Bewerbungsfoto zu Hause selber zu machen. Besonders bei verschiedenen internationalen Formaten und Größen können Apps eine große Hilfe sein. Manche enthalten auch Leitfäden für biometrische Fotos oder arbeiten mit Schablonen, um Ihnen die Erfüllung der Voraussetzungen zu erleichtern.

Die Nachbearbeitung beim selbst gemachten Bewerbungsfoto: Der Feinschliff zählt!

Geschafft. Die Bilder sind gemacht. Nun geht es an die Bildauswahl und die Nachbereitung. Auch hier gibt es ein paar Regeln zu beachten.

Farbiges Bild oder doch lieber schwarz-weiß?

Da hier subjektive Wahrnehmungen stark variieren können, sollten Sie neben Ihrer persönlichen Präferenz auch die Branche, für die Sie sich bewerben, in die Entscheidung mit einbeziehen. Ein Bild ohne Farbe kann verstärkt Tiefe und Charakter ausstrahlen, mehr Farbe unterstreicht vielleicht die Sympathie. Treffen Sie zunächst selbst eine Entscheidung, welche Variante Sie lieber mögen und holen Sie sich gegebenenfalls noch weitere Meinungen aus Ihrem Bekanntenkreis ein.

Digitale Bearbeitung – hilfreich oder zu heikel?

Sie haben auch die Möglichkeit, Ihr Bild zuletzt noch digital zu bearbeiten. Eine Optimierung oder ein Ausgleich der Farben, das Retuschieren von Hautunreinheiten sowie das Glätten der Haut oder Entfernen von störenden Objekten machen viele kostenlose Bildbearbeitungsprogramme heute leicht möglich. Auch andere Software kann Ihnen dabei helfen, Ihr Bewerbungsfoto online selber zu machen und es im Nachhinein richtig zu bearbeiten. Seien Sie insgesamt jedoch vorsichtig mit der Nachbearbeitung Ihres Bildes – manchmal ist weniger eben doch mehr!

Verzichten Sie auf Filter beim Bewerbungsfoto

Verzichten Sie auf Selfie-Filter und andere Apps, die Sie vielleicht für Ihre Social-Media-Kanäle nutzen. Diese sind für ein Bewerbungsfoto ungeeignet – und rücken Sie in ein unprofessionelles Licht.

Fazit: Ein Bewerbungsfoto selber zu machen ist möglich, aber aufwändig!

Unsere aufgelisteten Tipps verraten schon: ein professionelles Bewerbungsfoto zu Hause selber zu knipsen, funktioniert nicht in fünf bis zehn Minuten. Da ein solches Foto einen ersten Eindruck von Ihnen vermittelt, muss es gut gemacht sein. Dabei benötigen Sie nicht unbedingt ein professionelles Studio. Dennoch: Sie sollten sich die Zeit nehmen, den richtigen Ort und die passende Beleuchtung zu wählen – und alle wichtigen Vorkehrungen dafür treffen, damit das Foto nicht laienhaft wirkt, sondern Ihre Bewerbung positiv unterstreicht.