Eine vollständige und professionell durchdachte Bewerbungsmappe macht bei Personaler:innen immer noch den besten Eindruck. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei Aufbau, Inhalt und Auswahl Ihrer Bewerbungsunterlagen berücksichtigen sollten.
Warum ist eine Bewerbungsmappe wichtig?
Wenn Sie sich auf eine Stelle bewerben – ob per Post oder als E-Mail-Bewerbung – gilt: Stellen Sie eine professionelle Bewerbungsmappe zusammen. Denn Umfragen zufolge bevorzugt noch immer mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen diese Art von Vorstellung bei der Sichtung von Bewerber:innen.
Der Grund: Eine gut durchdachte Bewerbungsmappe ist nicht nur eine Art Visitenkarte, sondern bereits eine erste Arbeitsprobe, die Sie beim Unternehmen abliefern. Es lohnt sich also, Zeit und Mühe zu investieren. Sofern Sie Sorgfalt bei der Gestaltung beweisen und auf einen strukturierten Aufbau achten, machen Sie auf positive Art und Weise auf sich aufmerksam.
Was gehört in eine Bewerbungsmappe?
Wer eine gut durchdachte Bewerbungsmappe anfertigen möchte, sollte zwischen den Pflichtteilen und sogenannten “Nice to haves” unterscheiden. Denn während manche Unterlagen zwingend notwendig sind, gilt bei anderen: Sie können, aber Sie müssen diese nicht beilegen.
Muss ich der Bewerbung einen Lebenslauf beilegen?
Ja. Denn die Hauptbestandteile – und damit auch Pflichtteile – Ihrer Bewerbungsmappe sind in jedem Fall neben Ihrem Anschreiben auch ein professionell aufgebauter Lebenslauf. Dieser sieht in tabellarischer Form meist besonders übersichtlich aus. Ist Ihre Vita sehr umfangreich, weil Sie bereits viele Jahre Erfahrung mitbringen, kann sich das Erstellen eines Kurzprofils lohnen.
Das Kurzprofil fasst Ihre wichtigsten Skills, Erfahrungen und Erfolge auf maximal einer Seite zusammen. Und es lässt sich perfekt an die gewünschte Job-Position anpassen: Unwichtige Details fallen weg, für den Arbeitgeber wichtige Aspekte können dagegen betont werden.
Unabdingbar sind zudem Ihre Arbeitszeugnisse. Sie sind ein weiterer Gradmesser für Personalprofis, um sich ein umfassendes Bild von Ihnen machen zu können. Sie gehören deshalb in Ihre Bewerbungsunterlagen und vervollständigen diese entsprechend.
“Nice to haves” in Ihrer Bewerbungsmappe: Beispiele
Ein Deckblatt ist kein Muss, eignet sich aber ideal als visueller Einstieg in Ihre Bewerbungsmappe. Andere, ebenso freiwillige Bestandteile einer Bewerbungsmappe sind ein Motivationsschreiben, etwaige Empfehlungsschreiben sowie andere Referenzen. Auch Arbeitsproben sind kein Muss – je nach Branche sind diese jedoch von Vorteil. Wer sich zum Beispiel als Grafiker:in, Texter:in oder Architekt:in bewirbt, wird vom Mitschicken eigener Arbeitsproben sicherlich profitieren.
Übrigens: Sind Sie bereits seit vielen Jahren in Ihrem Beruf tätig, ist es wenig sinnvoll, Ihrer Bewerbungsmappe Schulzeugnisse beizufügen. Anders verhält es sich, wenn Sie sich auf ein Praktikum bewerben oder vielleicht gerade erst Ihre Ausbildung absolviert haben.
Was gehört auf Ihr Deckblatt?
Möchten Sie gerne ein Deckblatt für Ihre Bewerbungsmappe anfertigen, sollten Sie dabei folgende Punkte berücksichtigen:
- Gestalten Sie eine Überschrift mit Ihrem vollständigen Namen.
- Platzieren Sie als zweite Überschrift Ihre Berufsbezeichnung und/oder die Bezeichnung der Stelle, auf die Sie sich bewerben.
- Ihr Bewerbungsfoto können Sie, aber müssen Sie hier nicht platzieren. Es kann – je nach Layout – mittig, links oder rechts zu finden sein.
- Geben Sie dann Ihre vollständigen Kontaktdaten an. Diese sind ein Muss, hierzu gehören Vor- und Nachname, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.
- Daraufhin folgt das Anlagenverzeichnis. Es hat den Vorteil, dass Personaler:innen auf Anhieb eine Übersicht über all Ihre Bewerbungsunterlagen erhalten. Achten Sie darauf, dass die Auflistung mit der Reihenfolge der Unterlagen in Ihrer Bewerbungsmappe übereinstimmt.
Der richtige Aufbau einer Bewerbungsmappe
Ihre Bewerbungsunterlagen sollten immer so aufgebaut sein, dass Personaler:innen einen schnellen Blick auf die wichtigsten Daten und Fakten werfen können. Es ist also in jedem Fall sinnvoll, sich an eine bestimmte Reihenfolge hierfür zu halten.
Als Standard für den Aufbau gilt folgende Reihenfolge:
- Beginnen Sie Ihre Bewerbungsmappe mit Ihrem Anschreiben, wenn Sie auf ein Deckblatt verzichten.
- Lassen Sie dann Ihren Lebenslauf (ggf. mit Bewerbungsfoto) folgen.
- Auf den weiteren Seiten sind wahlweise ein Motivationsschreiben und vorhandene Referenzen zu finden.
- Am Schluss fügen Sie Ihr Zeugnisse sowie für die Stelle interessante beziehungsweise relevante Zertifikate (Fach- oder Zusatzausbildungen) bei. Wichtig: Diese werden nach der Chronologie des Lebenslaufes entsprechend angeordnet.
Digitale Bewerbungsmappe vs. Postversand – was ist wann sinnvoll?
Ganz einfach: Fordert ein Unternehmen in der Stellenanzeige klar eine Bewerbung per Post, sollten Sie das nicht ignorieren. Überlässt die Firma den Bewerber:innen die Wahl und merkt an, dass eine Bewerbung via E-Mail oder per Post möglich ist, so entscheiden Sie selbst, welchen Weg Sie wählen möchten.
Darauf sollten Sie beim Versand der Bewerbungsmappe per Post achten
Versenden Sie Ihre Bewerbungsmappe per Post, sind Material und Druck der Bewerbungsunterlagen entscheidend. Diese hängen auch von der Art der ausgeschriebenen Stelle ab. Bei einer Lehrstelle oder einer Praktikums-Bewerbung kann es eine einfachere Variante sein, solange sie stabil ist und eine übersichtliche Anordnung ermöglicht.
Darüber sollte es stufenweise immer hochwertiger werden – ganz nach Geschmack, aber ohne Übertreibung und grelle Farben. Einzige Ausnahmen: Kreative Berufe und wenn Sie bei Ihrer Mappe den exakten Farbton des Unternehmenslogos treffen möchten.
Weitere Tipps für en Versand der Bewerbungsmappe:
- Wandeln Sie vor dem Druck alle Dokumente in ein PDF um, damit Ihre Formatierung erhalten bleibt.
- Nutzen Sie für den Versand einen schlichten, weißen DIN C4-Umschlag mit einem kartonierten Rücken. So bleiben Ihre Unterlagen vor Knicken geschützt.
- Verzichten Sie auf einen Versand via Einschreiben. Möglicherweise könnten Personalverantwortliche ein grundsätzliches Misstrauen Ihrerseits dem Unternehmen gegenüber sehen – und das kommt nicht gut an.
Bonus-Tipp
Schlichte Klemmhefter werden von vielen Personalabteilungen bevorzugt. Der Grund: Einzelne Dokumente oder Seiten lassen sich einfach herausnehmen, zusätzlich sind die Mappen handlich und praktisch.
Befinden Sie sich in einem Bewerbungsprozess für eine leitende oder eine andere hohe Position, sollten Sie auf eine sehr hochwertige Ausführung aller Materialien achten. Es lohnt sich dann, die Mappe zu binden oder auf eine erstklassige, dreiteilige Bewerbungsmappe zu setzen.
Denn Ihre Unterlagen wandern durch viele Hände im Unternehmen. Sie landen oft bei Führungskräften, die wenig Zeit für die Sichtung haben, aber deren Meinung wichtig ist. Hier punkten die dreiteiligen Varianten mit ihrer Übersichtlichkeit – und Sie mit Ihrer ersten „Arbeitsprobe“.
Digitaler Versand: Welche Tipps gibt es für Bewerber:innen hinsichtlich der Bewerbungsunterlagen?
Wenn Sie sich beispielsweise über ein Portal bewerben und vorgefertigte Masken ausfüllen, gibt es in der Regel dennoch die Möglichkeit, eine Bewerbungsmappe hochzuladen. Sie fasst dann Ihre Bewerbung einfach noch einmal in einem Dokument zusammen, das Sie in jedem Fall ebenfalls als PDF anfügen.
Berücksichtigen Sie beim Upload oder Versand per E-Mail unbedingt die Dateigröße. Mehr als 3 MB sollten es nicht sein – ideal sind 1 MB.
Ansonsten sind auch beim digitalen Versand Aufbau, Reihenfolge und Regeln identisch. Einzig über die Qualität des Drucks und über die Haptik der gewählten Materialien müssen Sie sich natürlich keine Gedanken machen.
Bonus-Tipp
Eine moderne Bewerbungsmappe sollte vom Deckblatt über den Lebenslauf bis hin zum Anschreiben und den Arbeitsproben aus einem Guss sein. Greifen Sie gerne die Farben des Unternehmens auf, bei dem Sie sich bewerben, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Und gestalten Sie alle Seiten ansprechend: Neben den Farben sollten Überschriften, Schriftarten und Abstände stets zusammenpassen.
Mit der Bewerbungsmappe Professionalität beweisen – ein Fazit
Mit einer gut gestalteten Bewerbungsmappe und unseren Tipps können Sie bei Ihrem Wunschunternehmen Professionalität beweisen – und sich von Ihrer strukturierten Seite zeigen. Nutzen Sie diese Möglichkeit als Chance, um sich von anderen Mitbewerber:innen abzugrenzen. Und gehen Sie von der ersten bis zur letzten Seite am besten Schritt für Schritt vor.