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Netzwerken lernen: 7 Tipps einer Networking-Expertin

Gepostet von Hannes Jarisch

Autor & Karriere-Experte bei Glassdoor

Letzte Aktualisierung 23. Februar 2023
|8 Min. Lesezeit

Networking gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten für eine erfolgreiche Karriere, egal ob offline oder online. Erfahren Sie hier, wie Sie sich erfolgreich ein berufliches Netzwerk aufbauen, Ihre Kontakte pflegen und Events und Plattformen wie LinkedIn oder Xing dafür richtig einsetzen.

Warum ist berufliches Networking wichtig?

Ein berufliches Netzwerk ist eine wichtige Grundlage, um die eigene Karriere erfolgreich voranzubringen. Wer regelmäßig Networking betreibt, hat entscheidende Vorteile.

1. Sie erhalten Zugang zu exklusiven Jobs

Viele Jobs werden gar nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern über Kontakte im persönlichen Netzwerk vergeben. Der Weg zu Ihrem Traumjob führt also eventuell gar nicht über eine der großen Job-Plattformen oder die Karriereseite Ihres Traumarbeitgebers, sondern über die Kontakte auf einer Karrieremesse oder eine Plattform wie LinkedIn. Je größer Ihr Netzwerk an qualifizierten Kontakten dabei ist, desto besser.

2. Chance auf professionelle Kooperationen

Ein ausreichendes berufliches Netzwerk lohnt sich auch für Selbstständige oder Freiberufler:innen. Aus einem unverbindlichen Austausch mit den richtigen Kontakten können nämlich auch schnell umfangreiche Kooperationen auf Unternehmensebene entstehen.

3. Sie bleiben mit Entwicklungen in Ihrer Branche auf dem neuesten Stand

Mit den richtigen Kontakten erfahren Sie Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen in Ihrer Branche, können sich leichter neues Fachwissen aneignen und profitieren von einem ständigen Wissensaustausch, in dem Sie auch selbst als Mentor:in auftreten und Ihr Wissen und Ihre Erfahrung weitergeben können.

Wo kann ich netzwerken?

Gelegenheit zum Netzwerken bietet sich vor allem:

  • auf Veranstaltungen wie Karrieremessen oder kleineren, branchenspezifischen Networking-Events
  • auf professionellen Networking-Plattformen im Internet, zum Beispiel Xing und LinkedIn. Während sich Xing eher auf den deutschsprachigen Raum konzentriert, ist LinkedIn global gesehen das wichtigste Karrierenetzwerk.

Wie gelingt die Kontaktaufnahme auf LinkedIn?

„Karriereplattformen wie LinkedIn und Xing bieten Premium-Mitgliedschaften an, die nützliche Tools zur aktiven Jobsuche freischalten und mit denen die Kontaktaufnahme häufig einfacher gelingt“, sagt Friederike Gonzalez Schmitz, Social-Media-Beraterin und Expertin für Personal Branding auf LinkedIn. „Mit Hilfe einer Premium-Mitgliedschaft bei LinkedIn kann man sich zum Beispiel ganz einfach per InMail-Nachricht mit anderen Personen vernetzen.“

Wer bereits eine gewisse Masse an Kontakten 1. Grades hat, hat automatisch auch ein großes Netzwerk an Kontakten 2. Grades. Diese kann man einfach über einen Profilbesuch und das Feld „Vernetzen“ mit persönlicher Nachricht anschreiben.

Friederike Gonzalez Schmitz

Manchmal gelingt die Kontaktaufnahme auch ohne eine kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft. In vielen Fällen besteht die Möglichkeit, kostenpflichtige Features für eine unkomplizierte Kontaktaufnahme für einen bestimmten Zeitraum kostenlos zu testen.

Wie nutzt man sein Netzwerk auf LinkedIn, um relevante Jobs zu finden?

Karrierenetzwerke verfügen über einen eigenen Reiter „Jobs“ oder „Freie Stellen“, in denen die Jobangebote aufgelistet sind, die besonders gut zu Ihrem Profil passen.

„Auch auf den LinkedIn-Unternehmensseiten werden offene Stellen angezeigt. Sie können einer Unternehmensseite folgen, um über Updates informiert zu werden“, sagt Friederike Gonzalez Schmitz.

Weiterhin können Sie auch über Ihre Kontakte freie Stellen finden. „Wenn Sie eine interessante Stellenausschreibung entdeckt haben, können Sie sehen, wer aus Ihrem Netzwerk (Kontakte 1. oder 2. Grades) im betreffenden Unternehmen arbeitet und Sie möglicherweise direkt mit dem/der Ansprechpartner:in bekannt machen kann.“

Auch auf Ihrem Profil können Sie - zum Beispiel für Recruiter:innen - deutlich machen, dass Sie auf Jobsuche sind. „Wer aktiv auf Jobsuche ist, kann bei LinkedIn ein grünes Banner mit der Schrift #opentowork über dem eigenen Profilbild anzeigen lassen.“

7 Tipps für erfolgreiches Networking

Tipp 1: Verdeutlichen Sie sich Ihr Networking-Ziel

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und überlegen Sie, welches Ziel Sie mit Ihrem Networking erreichen wollen:

  • Sind Sie auf der Suche nach einem neuen Job?
  • Wollen Sie sich mit Ihren Kolleg:innen beim gleichen Arbeitgeber besser vernetzen?
  • Oder hätten Sie gerne einen Mentor, der Sie bei der Karriereentwicklung unterstützt?

Wenn Sie wissen, was Sie erreichen wollen, fällt es Ihnen leichter, die nächsten Schritte festzulegen.

Tipp 2: Arbeiten Sie an Ihrem persönlichen Elevator-Pitch

Egal ob online oder offline: Bei einem neuen Gesprächspartner müssen Sie schnell Interesse wecken. Im Internet gelingt Ihnen das über eine spannende erste Nachricht, im richtigen Leben ist der Einstieg in ein neues Gespräch entscheidend. Und hier kommt Ihr vorbereiteter Elevator-Pitch ins Spiel.

In Ihrem Elevator-Pitch stellen Sie sich Ihrem Gesprächspartner vor:

  • Wer sind Sie?
  • Was können Sie?
  • Warum sind Sie hier?

Das sind wichtige Informationen, die Sie schnellstmöglich mitteilen sollten. Damit Ihnen die Antworten auf diese Fragen schnell und wohl formuliert über die Lippen gehen, sollten Sie Ihren Elevator-Pitch bereits im Vorfeld ausgearbeitet haben.

Junge Arbeitnehmerin beim beruflichen Netzwerken am Laptop

Tipp 3: Finden Sie die richtigen Kontakte

Eine große Zahl an Kontakten in Ihrem Netzwerk nützt Ihnen erstmal gar nichts, es müssen auch die richtigen Kontakte sein. Um passende Personen zu finden, können Sie online ganz einfach die Suchfunktion bemühen und zum Beispiel nach „SEO Experte Berlin“ suchen.

Bei Offline-Events gestaltet sich die Sache etwas schwieriger. Hier ist es manchmal gar nicht so einfach, den richtigen Gesprächspartner in der großen Masse zu finden. Da hilft nur eins: Sprechen Sie möglichst viele Leute an und scheuen Sie sich auch nicht, ein Gespräch schnell wieder zu beenden, wenn Sie merken, dass Ihr Gesprächspartner und Sie nicht wirklich zueinander finden. Das ist keinesfalls unhöflich, sondern auf einem Networking-Event absolut normal.

Wie groß sollte mein berufliches Netzwerk sein?

Friederike Gonzalez Schmitz: „Das ist eine Frage, die individuell beantwortet werden muss. Ein/e Mitarbeiter:in aus dem Vertrieb oder eine Führungskraft mit jahrzehntelanger Berufserfahrung sollte besser vernetzt sein als ein/e Student:in oder Berufseinsteiger:in. In gewissen Berufen wie im Vertrieb könnten zu wenige Kontakte eher negativ wirken, in anderen spielt es keine große Rolle.“

Tipp 4: Optimieren Sie Soft Skills

Besonders bei Offline-Events spielen Soft Skills eine wichtige Rolle, denn es geht darum, in einem persönlichen Gespräch zu überzeugen. Hier sind also Ihre Kommunikationsfähigkeiten gefragt. Dabei gilt der Grundsatz: Übung macht den Meister. Je häufiger Sie zu Events und Netzwerk-Veranstaltungen gehen, umso besser werden Sie darin auch.

Tipp 5: Was können Sie Ihrem Gesprächspartner bieten?

Networking ist keine Einbahnstraße. Versetzen Sie sich also in die Lage Ihres Gesprächspartners und überlegen Sie sich, was Sie ihm oder ihr bieten können. Verfügen Sie über spannende Informationen oder Kontakte oder können Sie eine interessante Kooperation anbieten? Versuchen Sie immer erst, selbst etwas zu geben, bevor Sie nach etwas fragen. Dann ist es auch wahrscheinlicher, dass Sie von Ihrem Gegenüber etwas zurückbekommen.

Tipp 6: Pflegen Sie Ihre wichtigen Kontakte

Networking ist keine einmalige Tätigkeit, sondern ein Prozess. Genauso wichtig wie der Aufbau von neuen Kontakten ist es daher, bestehende Kontakte zu pflegen. Das geht besonders einfach über Netzwerke wie LinkedIn.

„Es macht Sinn, regelmäßig auf LinkedIn aktiv zu sein, neue Kontakte zu finden und auch zu kommentieren“, sagt Friederike Gonzalez Schmitz. „So bringt man sich in seinem Netzwerk in Erinnerung. Die Kontaktpflege geht über Nachrichten, Beiträge im Newsfeed und das Teilen von Beiträgen. LinkedIn forciert dies auch über die sogenannten Celebrations. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um berufliche Jubiläen der eigenen Kontakte oder deren Geburtstage. So hat man regelmäßig einen Anlass, Kontakt zu der betreffenden Person aufzunehmen.”

Welche Kontakte sollte ich in meinem Netzwerk haben?

Friederike Gonzalez Schmitz rät dazu, ein strategisches Netzwerk aus Personen aufzubauen, die qualitativ zu einem selbst passen, also ähnliche Qualifikationen oder berufliche Erfahrungen besitzen. „Jeder sollte sich überlegen, für welche Ziele er oder sie auf LinkedIn unterwegs ist. Daher macht es Sinn, sich als Einzelperson mit Karriereinteressen mit Leuten aus der realen Welt (Kolleg:innen, Studienfreund:innen, Ex-Kolleg:innen, Kooperationspartner:innen und Kund:innen) und mit Personen der eigenen Branche zu vernetzen.“

Welche Kontaktanfragen sollte ich eher ablehnen?

Friederike Gonzalez Schmitz: „Aus meiner Sicht sollte man Anfragen von Personen, die nicht zur eigenen Zielgruppe passen, ablehnen. Da aber Kontakte von Kontakten häufig sehr hilfreich sein können, sollte man beim Ablehnen nicht allzu streng sein. Meine Kund:innen sind zum Beispiel hauptsächlich deutschsprachig, daher nehme ich auch die meisten Anfragen aus der DACH-Region an.“

Tipp 7: Fangen Sie einfach an

Wenn Sie gerade erst damit beginnen, Ihr berufliches Netzwerk aufzubauen, können die ganzen Tipps und Strategien zum Networking etwas abschreckend wirken. Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern. Auch beim Networking muss nicht alles perfekt sein und kompliziert schon mal gar nicht. Wichtig ist nur, dass sie einfach mal loslegen, zum Beispiel indem Sie ihr LinkedIn-Profil optimieren.

Wie kann man als introvertierte Person netzwerken?

Friederike Gonzalez Schmitz: „Ich selbst bin eher introvertiert, habe aber gelernt, Netzwerke wie LinkedIn für mein Personal Branding zu nutzen. Ich empfehle, erstmal nur zuzuhören und sich mit Likes oder Kommentaren einzubringen. Wenn man dies eine Weile geübt hat, kommt sicherlich auch der nächste Schritt, mal einen eigenen Post zu veröffentlichen. Derzeit ist das Posten von Selfie-Bildern große Mode und bekommt viel Reichweite. Nicht jeder muß diesen Trend mitmachen. Wer sich nicht so in den Vordergrund spielen möchte, kann sich auch mit Text-Beiträgen oder dem Teilen von Beiträgen auf LinkedIn zeigen.“

Fazit: So gelingt berufliches Netzwerken

Der Aufbau eines qualitativ hochwertigen beruflichen Netzwerkes benötigt Zeit und Arbeit. Richtig umgesetzt ist Networking aber eine lohnende Investition in Ihre berufliche Zukunft. Wer weiß, vielleicht finden Sie Ihren Traumjob auf einer Karrieremesse oder über einen Kontakt in einem Online-Netzwerk. Legen Sie am besten sofort los, zum Beispiel indem Sie ein aussagekräftiges LinkedIn-Profil erstellen.

Friederike Gonzalez Schmitz

Friederike Gonzalez Schmitz ist selbständige Social-Media-Beraterin und unterstützt Unternehmer, Führungskräfte und Jobsuchende bei der Erstellung oder Optimierung Ihrer LinkedIn-Profile. In Vorträgen, Webinaren und Online-Trainings zeigt sie, wie man mit LinkedIn international bekannter wird, die Plattform für das Personal Branding, Unternehmensmarketing oder Employer Branding einsetzen kann.