LinkedIn Profil optimieren in 7 Schritten (mit Tipps von Karriere-Expertinnen)

LinkedIn nimmt auch in Deutschland eine immer größere Rolle im Recruiting ein und ersetzt häufig sogar das traditionelle Bewerbungsverfahren. Zahlreiche Jobs werden direkt über das soziale Netzwerk vergeben. Die Grundlage für eine erfolgreiche Nutzung von LinkedIn ist dabei ein gepflegtes und aussagekräftiges Profil. Erfahren Sie hier, wie Sie in nur wenigen Schritten ein LinkedIn-Profil erstellen, mit dem auch Sie die Aufmerksamkeit von Personalern auf sich ziehen.

Warum überhaupt ein LinkedIn-Profil erstellen?

Die Vorteile eines gut gepflegten LinkedIn-Profils liegen auf der Hand:

• Personaler können sofort sehen, dass Sie auf Jobsuche sind und Sie kontaktieren
• LinkedIn schickt Ihnen automatisch passende freie Stellen
• Sie können sich direkt auf LinkedIn für einen Job bewerben
• Sie knüpfen Kontakte in Ihrer Branche, auch wenn Sie gerade nicht auf Jobsuche sind

Ein optimiertes und aktuelles LinkedIn-Profil ist also unerlässlich, um die Chancen auf Ihren Traumjob zu optimieren.

Wenn Sie noch kein LinkedIn-Profil besitzen, können Sie ganz einfach eins anlegen. Folgen Sie den Schritt-für-Schritt-Anweisungen, um Ihr Profil auszufüllen. Je mehr Details aus Ihrem beruflichen Werdegang Sie ergänzen, umso leichter können Personaler Sie später entdecken. Außerdem bieten Sie Recruitern so die Möglichkeit, sich schnell ein umfassendes Bild von Ihnen zu machen.

LinkedIn-Profil optimieren: So geht's Schritt für Schritt

 Zu einem gut gepflegten LinkedIn-Profil für Jobsuchende gehört:

• Ein professionelles Profilfoto
• Ein passender Profil-Slogan
• Ein ausgefüllter Info-Bereich
• Ihre Berufserfahrung und Ausbildung
• Relevante Kenntnisse
• Die #OpenToWork-Funktion

Schritt 1: Ein professionelles Profilfoto wählen

Ein optimal gewähltes Profilfoto ist eine der besten Möglichkeiten, um aus der Masse an Usern auf LinkedIn herauszustechen.

Laden Sie auf keinen Fall einen Schnappschuss oder ein Selfie als Profilfoto hoch!

Am besten, Sie setzen auf ein Bewerbungsfoto, welches von einem professionellen Fotografen erstellt wurde, schließlich sollten Sie bei der Erstellung Ihres LinkedIn-Profils genauso viel Sorgfalt an den Tag legen wie bei der Zusammenstellung einer Bewerbungsmappe.

Für einen optimalen Eindruck sollten Sie auch ein Hintergrundbild, den sogenannten Header, zu Ihrem Profil hinzufügen.

„Ein aktuelles Foto, das zur Branche passt, und ein schöner Header zeigen, dass sich Mühe gegeben wurde und sorgen auch wieder für das Gefühl, dass die Person ins Umfeld passt“, sagt Bewerbungs- und Karrierecoach Marketa Burger. „Der gute Eindruck sollte sich dann natürlich weiter unten im Profil fortsetzen.“

Schritt 2: Einen passenden Profil-Slogan erstellen

LinkedIn erstellt aus den Angaben auf Ihrem Profil automatisch einen Profil-Slogan. Wenn Sie damit nicht zufrieden sind, können Sie den Slogan aber auch individuell erstellen. LinkedIn bietet Ihnen die Möglichkeit, einen einzigartigen Profil-Slogan einzufügen, der direkt unter Ihrem Namen angezeigt wird. Das ist Ihre Chance, um interessierte Personaler auf sich aufmerksam zu machen.

„Das Erste, was Profilbesucher:innen ins Auge sticht, ist der Slogan in Verbindung mit dem eigenen Foto“, sagt Marketa Burger. „Deswegen sollte auf ihn besonders viel Mühe verwendet werden.“

„Achten sollte man auf die Verwendung der passenden Keywords, also Schlüsselwörter, nach denen gesucht wird und mit denen man gefunden werden will“, rät Katharina Werth, Trainerin und HR-Strategieberaterin. „Sprüche wie Carpe Diem und Skills, mit denen man eigentlich nicht (mehr) identifiziert werden will, sind hier fehl am Platz. Der Fokus sollte auf dem künftigen Berufswunsch und aktuellen Skills liegen.“

Schritt 3: Den Info-Bereich ausfüllen

LinkedIn bietet Ihnen zahlreiche Optionen, um Ihr Profil ganz nach Ihren Vorstellungen zu gestalten. Im Info-Bereich Ihres Profils haben Sie dabei freie Hand, denn hier können Sie die Zusammenfassung Ihres professionellen Werdeganges in einem Freitext ganz nach Ihren Vorstellungen einfügen.

„Besonders wichtig ist dabei, dass sofort ersichtlich wird, wofür die Person steht und wo sie im Job hin möchte“, rät Marketa Burger. „Diese Motivation lässt sich wunderbar im Slogan und im Infotext unterbringen.“

Auch wenn es verlockend ist: Zu lang sollte Ihr Text im Info-Bereich nicht sein. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, die wichtigsten inhaltlichen Punkte unterzubringen.

Schritt 4: Berufserfahrung und Ausbildung ergänzen

In diesen Abschnitten listen Sie die einzelnen Stationen Ihrer Karriere auf und fügen relevante Details hinzu. Das Ergebnis erinnert dann schon stark an einen traditionellen Lebenslauf.

Wichtig ist, dass Sie diesen Abschnitt immer aktuell halten, wenn Sie bei LinkedIn auf Jobsuche gehen wollen.

Schritt 5: Relevante Kenntnisse angeben

Der Abschnitt Kenntnisse auf Ihrem Profil wirkt zunächst unscheinbar, er ist aber für ein aussagekräftiges Profil sehr wichtig. Darin können Sie relevante Kenntnisse, wie zum Beispiel Social Media Marketing, zu Ihrem Profil hinzufügen

„Kenntnisse sind sehr Keyword-relevant, denn Recruiter können gezielt nach Ihnen suchen“, sagt Marketa Burger. „Deswegen ist es enorm wichtig, die richtigen Begrifflichkeiten aus der Branche zu verwenden.“

Kenntnisse, die Sie Ihrem Profil hinzugefügt haben können Sie anschließend durch Ihre Kontakte auf LinkedIn bestätigen lassen. Je häufiger Ihre Kenntnisse von Ihren Kontakten bestätigt werden, umso wahrscheinlicher ist es, dass Sie einem Personaler als geeigneter Kandidat oder geeignete Kandidatin vorgeschlagen werden.

Schritt 6: Die #OpenToWork-Funktion nutzen

Mit #OpenToWork sehen Recruiter auf den ersten Blick, dass Sie gerade auf Jobsuche sind. Der Hashtag „OpenToWork“ wird dabei direkt in Ihr Profilfoto eingefügt.

Um #OpenToWork zu aktivieren, klicken Sie in Ihrem Profil auf „Offen für“ und dann auf „Jobsuche“. Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie gefragt werden, an welchen Jobangeboten Sie Interesse haben. LinkedIn nutzt diese Angaben, um Ihr Profil interessierten Personalern anzuzeigen.

Das ist aber noch nicht alles: Haben Sie #OpenToWork aktiviert, weist LinkedIn Sie auch direkt auf Stellenanzeigen hin, die zu Ihnen passen. Es lohnt sich also, diese Funktion zu nutzen, wenn Sie auf der Suche nach Ihrem Traumjob sind.

Schritt 7: Um eine Empfehlung bitten

Um Ihr LinkedIn-Profil noch weiter zu optimieren, können Sie Empfehlungen Ihrer Kontakte hinzufügen. Dadurch kann ein LinkedIn-Kontakt, zum Beispiel Ihr Vorgesetzter oder eine Kollegin, deutlich machen, wie sehr sie Ihre Arbeit schätzen und was Sie auszeichnet.

Um eine Empfehlung zu erhalten, klicken Sie in Ihrem Profil auf „Um eine Empfehlung bitten“. Sie können jetzt ausfüllen, welchen Ihrer Kontakte Sie um eine Empfehlung bitten wollen und in welchem professionellen Verhältnis sie zu dieser Person stehen.

LinkedIn-Profil optimieren: Karriere-Expertinnen im Interview mit Glassdoor

Worauf achten Recruiter bei der Personalsuche auf LinkedIn sonst noch?

Marketa Burger: „Auf den Kulturcheck: Passt die Person menschlich zu uns? Auch Social Proof spielt eine wichtige Rolle: Nehme ich der Person ab, dass sie etwas drauf hat? Das können Jobsuchende über Einblicke in ihren Berufsalltag zeigen und über Storys, wie sie früher Aufgaben gelöst haben. Kommentare und die eigene Expertenmeinung unter fremden Beiträgen auf LinkedIn zu platzieren ist auch sehr empfehlenswert. Auch bestätigte Kenntnisse und Empfehlungen von Vorgesetzten und ehemaligen Kolleg:innen steigern das Vertrauen.“

Katharina Werth: „Der generelle Umgang mit anderen Usern ist auch wichtig. Da hilft es, die Netiquette zu befolgen und einen sympathischen, freundlichen Umgang in sozialen Netzwerken zu pflegen.“

Wie können Student:innen ein gutes LinkedIn-Profil erstellen?

Katharina Werth: „Auch als Student:in sollte man möglichst viele Felder ausfüllen. Wichtig sind Schlüsselwörter in den einzelnen Kategorien, zum Beispiel die Auflistung von konkreten Inhalten des Studiums. Mehr ist mehr bei Online-Karrierenetzwerken. Wenn Recruiter:innen nach Studierenden oder Berufseinsteiger:innen suchen, ist vorhandene Arbeitserfahrung natürlich gut, aber der Fokus wird auf die Kompetenzen gelegt.“

Marketa Burger: „Student:innen können übertragbare Fähigkeiten aus Nebenjobs, Praktika, Abschlussarbeiten aufgreifen und diese als Berufserfahrung verwenden. Auch Projekterfahrung und Erfahrung aus persönlichem Engagement hilft weiter. Eine Möglichkeit ist es auch, über Learnings aus dem Studium zu schreiben und Professor:innen und Dozent:innen um eine Empfehlung bitten.“

Fazit: Was macht ein gutes LinkedIn-Profil aus?

Grundlegend lässt sich also festhalten: Je mehr Felder Sie bei Ihrem LinkedIn-Profil ausfüllen, umso leichter können Personaler Sie finden und umso besser sind auch die Jobvorschläge von LinkedIn. Laden Sie ein professionelles Profilfoto hoch, schreiben Sie einen packenden Profil-Slogan und nutzen Sie die #OpenToWork-Funktion, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn Personaler dann auf Ihrem Profil sind, überzeugen Sie mit einem Info-Bereich, der es auf den Punkt bringt, und einer umfassenden Darstellung von Berufserfahrung und Kenntnissen.