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„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ richtig beantworten

Gepostet von Glassdoor-Team

Karriere-Experte

Letzte Aktualisierung 16. März 2023

Ratgeberübersicht

Weshalb fragen Personaler nach der Zukunftsplanung?Diese Fehler sollten Sie in Ihrer Antwort vermeidenSo entwickeln Sie eine individuelle Antwort7 Antwortbeispiele für „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“Berufliche Ziele für die FührungslaufbahnBerufliche Ziele für die FachkarriereBerufliche Ziele für FamilienmenschenBerufliche Ziele für ForscherZiele für BerufseinsteigerBerufliche Ziele für QuereinsteigerBerufliche Ziele für Flexible und Anpassungsfähige„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ überzeugend beantworten

Ratgeberübersicht

Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? Diese Frage gehört zu den Klassikern im Bewerbungsgespräch – und sorgt bei Kandidatinnen und Kandidaten oft für unangenehme Stille. Denn natürlich weiß niemand ganz genau, wo man sich in Zukunft befindet. Allerdings geht es darum auch gar nicht unbedingt. Erfahren Sie in diesem Ratgeber mithilfe von Karrierecoach Bastian Hughes, was Recruiter wirklich wissen wollen, wenn Sie nach einem 5-Jahres-Plan fragen und lernen Sie, wie sie eine Antwort geben, die für Staunen sorgt.

Weshalb fragen Personaler nach der Zukunftsplanung?

Auch dem Recruiter ist bewusst, dass Sie in der Regel nicht einen glasklaren Plan für Ihre langfristige berufliche Entwicklung haben. Schließlich kann sich die Lage beim Arbeitgeber und in Ihrer Abteilung in sehr kurzer Zeit stark verändern. Ebenso sind Ihre Wünsche und Vorlieben sicherlich nicht in Stein gemeißelt.

Warum gehört die Frage nach der beruflichen Zukunft dennoch zu den Standardfragen im Bewerbungsgespräch?

Der Personalabteilung geht es bei der Frage „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ nicht um ihre privaten Lebensvorstellungen oder konkrete Pläne.  

Vielmehr möchte der Recruiter mit dieser Frage herausfinden, welche Ziele Sie mit diesem Job verfolgen und ob sich für das Unternehmen ein langfristiges Investment in Sie als Arbeitnehmer lohnt.

Anhand Ihrer Antwort kann der Recruiter erkennen, wie zielstrebig und motiviert Sie sind und inwieweit Ihr Karriereplan zu den Entwicklungsmöglichkeit beim Arbeitgeber passt.

Was wollen Arbeitgeber mit dieser Frage herausfinden?

Bastian Hughes: „Ziel der Frage ist es herauszufinden, ob Bewerber:innen einen Plan haben und welche Ziele sie verfolgen möchten. Personaler:innen wollen jedoch in den seltensten Fällen wirklich wissen, was der Plan konkret ist. Es geht eher darum, wie man seine Ziele verfolgt und erreicht. Der Fokus liegt auf der Zielstrebigkeit. Viele aktuelle Geschehnisse zeigen, dass man nur bedingt fünf Jahre in die Zukunft planen kann. Personaler:innen wollen mit dieser Frage auch herausfinden, was Bewerber:innen tun, wenn äußere Einflüsse die Erreichung des ursprünglich geplanten Ziels verhindern.

Diese Fehler sollten Sie in Ihrer Antwort vermeiden

Die Frage nach der beruflichen Zukunft ist eine Chance, sich vor dem Recruiter ins rechte Licht zu rücken. Allerdings kann das auch leicht schief gehen.

Mit den folgenden Fehlern sorgen Sie im Bewerbungsgespräch für den falschen Eindruck:

Sind Sie sich Ihrer beruflichen Ziele unsicher?

Sollten Sie nicht genau wissen, wo sie beruflich innerhalb der nächsten paar Jahre sein möchten, dann vermitteln Sie dem Recruiter damit Unsicherheit und Unverbindlichkeit. Möglicherweise schätzt Ihr Gegenüber Sie sogar als unzuverlässig oder flatterhaft ein.

Deshalb ist es wichtig, dem Personaler ein konkretes professionelles Ziel zu nennen. Daraus kann Ihr Gegenüber ableiten, was Sie antreibt und welche Perspektiven Sie benötigen.

Werden Ihre privaten Ziele Ihre Leistung im Job beeinträchtigen?

Bewegen sich die Unternehmensziele und Ihre privaten Ziele in verschiedene Richtungen, ist die Gefahr groß, dass es auf lange Sicht zu Unzufriedenheiten auf Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerseite kommt. 

Während Sie Ihre Antwort vorbereiten, fragen Sie sich unbedingt: Wie ergänzen sich Ihre privaten Ziele mit den Unternehmenszielen?

Finden sich ausreichend Schnittmengen, werden Sie auf lange Sicht zufriedener und effizienter zusammenarbeiten können. 

Werden Sie bald lange Zeit bei der Arbeit ausfallen?

Haben Sie im nächsten Jahr eine Weltreise geplant? Möchten Sie bald ein Sabbatical einlegen? Dies ist nicht die richtige Gelegenheit, um darüber zu reden.

Recruiter scannen Ihre Antwort nach jeglichen privaten Plänen, die dazu führen könnten, dass Sie für längere Zeit dienstlich ausfallen könnten. Längere Auszeiten zu erwähnen, die Sie in näherer Zukunft geplant haben, senden im Vorstellungsgespräch das falsche Signal.

Ist die Stelle nur ein Sprungbrett für einen anderen Job?

Mit jeder Neueinstellung sind zunächst Kosten für Ihren Arbeitgeber verbunden. Dieses Investment zahlt sich umso mehr aus, je länger ein Mitarbeiter im Unternehmen bleibt.

Beinhalten Ihre beruflichen Pläne den angestrebten Job nur als Zwischenstation zu nutzen, lohnt es sich für den Arbeitgeber kaum, Sie in komplexe Firmenstrukturen einzuführen.

Selbst, wenn Sie nicht explizit sagen, dass Sie “Job-Hopping” betreiben, können Sie dem Recruiter ungewollt den Eindruck vermitteln, dass Sie die Stelle nur für kurze Zeit behalten möchten.

So zeigen Sie dem Arbeitgeber, dass Sie es ernst meinen: Formulieren Sie ein klares Entwicklungsziel, das sich im Rahmen des Unternehmens verwirklichen lässt.

Was wollen Arbeitgeber hier nicht hören?

Bastian Hughes: „Der größte Fehler ist es, eine Antwort aus einem Ratgeber oder Blogartikel auswendig zu lernen und diese im Gespräch zu rezitieren. 😉 Personaler:innen merken sofort, ob die Antwort authentisch ist oder nicht und bohren nach, wenn sie das Gefühl haben, dass Sie nicht ehrlich antwortenWir alle machen in gewisser Hinsicht Pläne und setzen uns Ziele. In unserem Leben haben wir tagtäglich mit Aufgaben zu tun, die auf ein bestimmtes Ziel einzahlen. Daher sind Personaler:innen auch eher negativ überrascht, wenn man gar keine Antwort auf diese Frage hat.”

So entwickeln Sie eine individuelle Antwort

Um diese Frage geschickt und ehrlich zu beantworten, sollten Sie in Ihrem Bewerbungsgespräch Entschlossenheit vermitteln. Auch wenn sich Ihr Plan im Laufe der Jahre ändern kann, sollten Sie verdeutlichen, dass Sie wissen, was Sie möchten und wie Sie es erreichen werden. „Es kann helfen, wenn Sie sich zunächst eine absolut ehrliche Antwort notieren“, rät Karrierecoach Bastian Hughes. „Diese ist nur für Sie selbst und dient als Basis, um Ihre tatsächliche Antwort im Vorstellungsgespräch erarbeiten zu können.“

Beantworten Sie die Frage „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ firmenorientiert und lassen Sie dabei eine klare Vision erkennen.

1. Verdeutlichen Sie Ihre Motivation für berufliche Weiterentwicklung:

  • Was sind Ihre mittel- und langfristigen Karriereziele
  • Welche Chancen können Sie innerhalb des Unternehmens nutzen, um Ihre Ziele zu erreichen? 
  • Wie fügen sich Ihre privaten und beruflichen Ziele in die Unternehmensziele ein?

2. Vermitteln Sie, dass Sie längerfristig im Unternehmen bleiben möchten:

  • Wie möchten Sie Ihren Arbeitsplatz aktiv mitgestalten
  • Welche positiven Veränderungen möchten Sie in dem Unternehmen bewirken?
  • Was begeistert Sie an Ihrem potentiellen neuen Arbeitgeber? 

Wie sollten Bewerber:innen antworten?

Bastian Hughes: „Grundsätzlich gilt bei solchen Fragen immer – Ehrlich sein! Wenn man einen Plan hat, dann gerne darüber sprechen. Man will herausfinden, ob Bewerber:innen gesetzte Ziele verfolgen und auch erreichen können. Daher empfehle ich in meinen Coachings immer, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie man bisher an gesetzte Ziele herangegangen ist und dafür konkrete Beispiele zu finden.”

7 Antwortbeispiele für „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“

Die perfekte Antwort auf die Frage nach der Karriereplanung ergibt sich aus Ihren persönlichen Wünschen für die Zukunft.

Bleiben Sie hierbei stets authentisch und probieren Sie nicht mit falschen Ambitionen einen vermeintlich guten Eindruck zu hinterlassen.

Der Wunsch nach einer Führungsposition etwa klingt zwar ambitioniert. Entspricht es aber auch dem, was Sie sich für Ihre Karriere wünschen? Wenn Sie sich nicht in einer Führungsrolle sehen, sollten Sie das auch ehrlich so sagen.

Es gibt unterschiedlichste Karrierepfade. Für jeden gibt es passende Antworten auf die Fragen. Das Wichtigste ist: Bleiben Sie bei Ihrer Antwort positiv, authentisch und beziehen Sie das Unternehmen ein.

Berufliche Ziele für die Führungslaufbahn

„Ich möchte mich in diesem Unternehmen neuen Herausforderungen stellen und die Initiative ergreifen, um mich beruflich weiterzuentwickeln. Um meine Karriere langfristig auszubauen, möchte ich gern zunehmend Personalverantwortung übernehmen und mich in Managemententscheidungen einbringen. Dafür sehe ich in Ihrem internen Leadership-Programm die perfekte Chance.“

Berufliche Ziele für die Fachkarriere

„Da ich mich gern fachlich weiterentwickeln möchte, arbeite ich gern im regen Austausch mit meinen Kollegen und Vorgesetzten. Perspektivisch bin auf der Suche nach einer Möglichkeit meine Fähigkeiten auszubauen und neue Projekte zu übernehmen. Durch die Vielseitigkeit Ihres Unternehmens bin ich mir sicher, dass ich hier viel Wertvolles dazulernen kann. In ein paar Jahren würde ich gerne ein wichtiger Know-how-Träger in meinem Bereich sein und mein Wissen mit anderen im Rahmen der Weiterbildung teilen.“

Berufliche Ziele für Familienmenschen

„Ich lege großen Wert darauf, mich in Ihrem Unternehmen fachlich weiterzuentwickeln und aktiv dazu beizutragen, das gemeinsame Arbeitsumfeld zu verbessern. Mir ist bereits sehr positiv aufgefallen, dass Sie in Ihrem Unternehmen großen Wert auf ein familienfreundliches Umfeld legen. Mit diesen Werten kann ich mich ebenfalls sehr gut identifizieren. Ich möchte diese Perspektive auch stärker in die Produktentwicklung tragen und mich auf diesem Gebiet profilieren. Familien sind eine wichtige Zielgruppe für uns, die wir noch besser ansprechen können.“

Berufliche Ziele für Forscher

„Da einige der klügsten Köpfe der Branche bei Ihnen arbeiten, freue ich mich auf den gemeinsamen Austausch und die zahlreichen Möglichkeiten, Innovationen voranzutreiben. Ich denke, dass ich sehr gut in Ihr Unternehmen passe, da ich stets Neues erlernen und neue Produkte entwickeln möchte. Ich würde gerne tiefer in nachhaltige Antriebstechnologien einsteigen und dort über die Jahre zu den Vorreitern im Unternehmen zählen, die für dieses Thema stehen.“

Ziele für Berufseinsteiger

„Ich bin gerade mit dem Studium/ der Ausbildung fertig und möchte erst mal in den Beruf der/des […] einsteigen. Die nächsten Jahre möchte ich dann dafür nutzen, für mich herausfinden, welchen Karriereweg ich einschlagen möchte. Ob es eine Expertenkarriere oder eine Karriere als Führungskraft wird, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Wie Sie wissen, stehe ich ja erst am Anfang meiner beruflichen Laufbahn und gebe zu, dass ich die Arbeitswelt noch nicht gut genug kenne, um zu sagen, welche Funktion ich in 5 Jahren innehaben möchte.” – Bastian Hughes

Berufliche Ziele für Quereinsteiger

„Ich bin mir sicher, dass ich meine Fähigkeiten gut in diese neuen Umstände übertragen kann und mein angestrebter Karrierewechsel die richtige Entscheidung ist. Ich bin top-motiviert, in spannende Projekte zu starten. Es braucht sicherlich ein wenig, bis ich voll auf Betriebstemperatur bin. Nach dieser Eingewöhnung kann ich mir aber gut vorstellen, schnell eine vergleichbare Verantwortung wie in meiner vorherigen Rolle zu übernehmen.“

Berufliche Ziele für Flexible und Anpassungsfähige

„Ich gebe zu, dass ich keinen Plan für die nächsten 5 Jahre habe, weil mir die aktuellen Geschehnisse in der Welt gezeigt haben, dass es eher darum geht zu lernen, wie man mit Veränderung umgeht und hier entsprechende Lösungen entwickelt. So war vor einigen Monaten mein Ziel, mich in Richtung XYZ zu entwickeln. Bedingt durch die Corona Pandemie musste ich diesen Plan auf Eis legen und habe mich stattdessen im Bereich Y weitergebildet. Das war rückblickend tatsächlich die bessere Alternative, da ich dieses Wissen heute nutzen kann, um im Bereich Z mitzuarbeiten.” – Bastian Hughes

Wie können Bewerber:innen Zielstrebigkeit beweisen?

Bastian Hughes: „Zielstrebigkeit ist eine Kompetenz, die wir alle bereits in uns tragen. Die Kunst ist es, herauszufinden, wo wir in einer bestimmten Situation zielstrebig agiert haben und warum. Diese Geschichte erzählen wir dann im Vorstellungsgespräch und zeigen unserem Gegenüber dadurch, dass wir zielstrebig sind, welche Lösungen wir bei auftretenden Problemen intuitiv finden und wozu wir bereit sind, um unsere Ziele zu erreichen. Das alles sind ganz natürliche Fähigkeiten, nach denen Arbeitgeber:innen suchen und die Sie mit Ihren Geschichten untermauern können.”

„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ überzeugend beantworten

Personaler fragen in Bewerbungsgesprächen häufig, wo Bewerber sich selbst in fünf Jahren sehen, um herauszufinden, wie zielorientiert und motiviert die Befragten in ihrer Karriere sind.

So formulieren Sie eine überzeugende Antwort:

  • Geben Sie konkrete berufliche Ziele an.
  • Erklären Sie genau, wie Sie diese Karriereziele innerhalb der nächsten 5 Jahre erreichen wollen.
  • Verdeutlichen Sie, wie Sie dem Unternehmen mit ihrer beruflichen Weiterentwicklung positiv von Nutzen sein werden.

Nun da Sie gelernt haben, wie Sie ihren 5-Jahresplan effektiv vorstellen, sollten Sie sich auf weitere Bewerbungsfragen vorbereiten, um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen.

Bastian Hughes

Bastian Hughes ist Gründer der Plattform Berufsoptimierer.de. Zuvor arbeitete er zehn Jahre lang als Personaler. Seit 2017 hat er als Karrierecoach in über 3.000 Coaching-Stunden Menschen in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt. Seine Schwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Vorstellungsgespräch, Gehaltsverhandlung, Kommunikation und Konfliktbewältigung.

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