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Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Einstellung von Arbeitnehmern zu Lohngerechtigkeit

Gepostet von Glassdoor-Team

Karriere-Experte

Letzte Aktualisierung 6. Januar 2023
|4 Min. Lesezeit

Lohngerechtigkeit zwischen Frau und Mann: Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist in vielen Teilen der Welt noch immer Zukunftsmusik. So geht der „Global Gender Gap Report“ des Weltwirtschaftsforums davon aus, dass es noch 81 Jahre dauern wird, bis Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern der Vergangenheit angehören werden1. Auch in Deutschland besteht weiterhin eine erhebliche Gehaltskluft: Frauen verdienen im Durchschnitt selbst bei gleicher Qualifikation und vergleichbarer Tätigkeit rund 7 Prozent weniger als Männer2.

Trotz vielerlei Maßnahmen, wie z. B. der Gesetzesinitiative für gleichen Lohn von Bundesministerin Manuela Schwesig3 oder der Einführung des „Equal Pay Day“4, zeigen aktuelle Studienergebnisse, dass der Gender Pay Gap in der Wahrnehmung vieler Arbeitnehmer gar nicht existiert. Rund 7 von 10 Arbeitnehmern gehen davon aus, dass Frauen (71 %) und Männer (74 %) an ihrem Arbeitsplatz für die gleiche Arbeit auch die gleiche Vergütung erhalten.

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Glassdoor hat mehr als 8.000 Arbeitnehmer in Deutschland und sechs weiteren westlichen Industrienationen (Frankreich, Großbritannien, Kanada, Niederlande, USA und Schweiz) zu ihrer Einstellung und Wahrnehmung zum Gender Pay Gap befragt. Die Arbeitnehmer sind sich über die Grenzen hinweg einig: 89 % finden, dass Männer und Frauen gleich bezahlt werden sollten.

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Die Studienergebnisse zeigen außerdem, dass Lohngerechtigkeit das Bewerberverhalten signifikant beeinflussen kann. So sollten Unternehmen, die auch im Zuge der aktuellen Debatte rund um die Frauenquote mehr Mitarbeiterinnen für ihr Unternehmen begeistern wollen, transparent mit ihrer Vergütungspraxis umgehen. 3 von 5 deutschen Arbeitnehmern (61 %) gaben an, sich nicht bei einem Unternehmen zu bewerben, bei dem sie einen Gender Pay Gap vermuten. Dies gilt insbesondere für Arbeitnehmerinnen: Mehr als zwei Drittel der Frauen (69 %) verzichten lieber auf eine Bewerbung bei einem Arbeitgeber mit mangelnder Lohngerechtigkeit. Unter Männern ist es immerhin noch jeder Zweite (51 %).

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Gesetze für mehr Lohngerechtigkeit, eine Neugestaltung der Firmenpolitik von Unternehmen und generell mehr Transparenz beim Thema Gehalt gehören länderübergreifend zu den wichtigsten Maßnahmen gegen die ungleiche Bezahlung von Frau und Mann.

Aus Sicht der deutschen Arbeitnehmer, bei deren Arbeitgebern ihrer Ansicht nach eine Gehaltskluft besteht, ist die am besten geeignete Maßnahme eine neue gesetzliche Regulierung. 41 % der Befragten finden, dass die Regierung die Arbeitgeber dazu zwingen sollte, Angestellte mit gleicher Erfahrung und Tätigkeit auch gleich zu entlohnen. Dieser Wert ist in keinem der untersuchten Länder höher (Frankreich: 33 %, Großbritannien: 41 %, Kanada: 38 %, Niederlande: 33 %, USA: 39 %, Schweiz: 40 %).

Die vollständigen Studienergebnisse finden Sie im Bericht Glassdoor Global Gender Pay Gap Survey (auf Englisch). Darin werden die einzelnen Resultate u. a. nach Geschlecht, Einkommen, Standort und Alter aufgeschlüsselt.

Gibt es auch bei Ihrem Arbeitgeber einen Gender Pay Gap? Was denken Sie, würde am ehesten helfen, um diesen Missstand zu beseitigen? Teilen Sie Ihre Meinung in einer Glassdoor-Bewertung. Entdecken Sie außerdem das Glassdoor-Ranking der besten Arbeitgeber für Diversität & Inklusion an.

2Ohne Berücksichtigung der spezifischen Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen sogar 22 % weniger als Männer (nicht bereinigter Gender Pay Gap). Quelle: Statistisches Bundesamt, März 2015

3http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/volltextsuche,did=214406.html

4In diesem Jahr ist der Equal Pay Day in Deutschland am 19. März. Infos: http://www.equalpayday.de/

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