Wie werden Sie Compliance-Beauftragter?

Die Anforderungen an Compliance Officer können zwar von Unternehmen zu Unternehmen variieren, wichtig ist jedoch überall, dass Sie über relevantes Fachwissen verfügen. Empfehlenswert ist mindestens ein Bachelorabschluss einer der folgenden Studienrichtungen:

• Rechtswissenschaften
• Wirtschaftsrecht
• Wirtschaftswissenschaften
• Wirtschaftsinformatik

Viele Compliance Officer studieren zunächst Jura, da sie sich am besten mit rechtlichen Themen auskennen sollten. Auch das Wirtschaftsrecht-Studium bereitet Sie gut auf die Tätigkeit vor. Ein IT-Studium kommt in diesem Zusammenhang nur für diejenigen infrage, die als IT-Compliance Officer tätig werden möchten.

Da es sich nicht um eine Einstiegsposition handelt, sollten Sie zunächst einige Jahre in der Rechtsabteilung eines Unternehmens tätig sein, bevor Sie als Compliance Officer aufsteigen können. Mögliche Jobs in der Rechtsabteilung sind:

• Werkstudententätigkeit
• Legal Assistant
• Rechtsreferent bzw. Rechtsreferentin
• Sachbearbeiter bzw. Sachbearbeiterin Rechtsabteilung
• Jurist bzw. Juristin

Compliance Officer finden in den verschiedensten Branchen Beschäftigung. Je nach Fachgebiet können Sie auch unterschiedliche Positionen besetzen.

• Legal Compliance Officer: Sie beraten Unternehmen allgemein zu rechtlichen Themen.
• Product Compliance Officer: Sie übersehen die Produktion und prüfen, ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.
• Financial Compliance Officer: In diesem Feld kontrollieren Sie die Finanzen und die korrekte Buchführung.
• IT-Compliance Officer: Sie kümmern sich vor allem um IT-Sicherheit und Datenschutz.
• HR-Compliance Officer: Arbeitsrecht ist ihr Fachgebiet, denn sie überwachen die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen in der Personalabteilung.

Es gibt ein sehr großes Angebot an Zertifikaten und Weiterbildungsangeboten, die für Sie als angehende Compliance Officer infrage kommen könnten. Zwei bekannte Zertifikate sind:

• Compliance Officer (IHK): Die Industrie- und Handelskammer bietet eine dreitägige Schulung an, die mit einer Zertifikatsprüfung endet. Sie erwerben fundiertes Fachwissen zu den Themen Arbeitsrecht, Kartellrecht und Antikorruptionsrecht. Zudem lernen Sie, wie Sie ein funktionierendes Compliance-Management-System aufbauen können.
• Compliance Officer (TÜV): Auch hier geht es unter anderem darum, wie ein ordnungsgemäßes Compliance-Management-System aussieht. Nach einem viertägigen Seminar treten Sie zur Zertifikatsprüfung an.

Darüber hinaus gibt es branchenspezifische Zertifizierungsprogramme für Compliance Officer in den Bereichen Recht, Pharmakologie, IT, Finanzen, Risk and Fraud Management und Governance.

Ein weiterer interessanter Karriereschritt ist ein Master of Laws oder LL.M., den Sie oft berufsbegleitend absolvieren können. Es handelt sich dabei um einen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Je nach Universität gibt es spezifische Studiengänge im Bereich Compliance:

• LL.M Compliance
• Business Law/ Compliance LL.M
• Compliance/ Corporate Security LL.M
• Compliance, IT und Datenschutz LL.M

Wenn Sie nach dem Masterstudiengang Ihre akademische Laufbahn fortsetzen möchten, können Sie die Promotion ins Auge fassen. Mit einem Doktortitel haben Sie sehr gute Chancen, beruflich weiter aufzusteigen.