Umfassender Leitfaden zu Aktivitäten für das Mitarbeiterengagement

EINLEITUNG

Mitarbeiterengagement: Wichtig ist es und integraler Bestandteil Ihrer Personalpolitik, das ist klar. Aber was ist Mitarbeiterengagement nun wirklich? Es ist weit mehr als nur ein Schlagwort oder die utopische Vorstellung eines perfekten Arbeitsplatzes. Und: Es ist kein Synonym für Mitarbeiterzufriedenheit. Mitarbeiterengagement ist die emotionale Bindung des Mitarbeiters an sein Unternehmen und dessen Ziele.¹ Das heißt, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit lieben, sich mit der Philosophie und Zielsetzung des Unternehmens identifizieren und weit mehr als nur ihre Pflicht tun. Engagierte Mitarbeiter sind produktiver und innovativer und bleiben dem Unternehmen mit höherer Wahrscheinlichkeit erhalten.

Wie sich Mitarbeiterengagement in barer Münze auszahlt

Wenn Mitarbeiter Ihr Unternehmen tendenziell eher nicht verlassen, weil sie emotional in ihre Arbeit investiert haben, spart das Geld. Die derzeitigen Kosten pro Einstellung liegen bei ca. 4.000 Dollar.² Hat Ihr Unternehmen einen hohen Mitarbeiterschwund? Dann geben Sie wahrscheinlich mehr Geld aus, als Sie müssten.

Engagierte Mitarbeiter investieren nicht nur auf emotionaler Ebene in ihre Arbeit, sie tragen auch mit höherer Wahrscheinlichkeit unter dem Strich zu einem besseren Ergebnis bei.

Wenn Sie engagierte Mitarbeiter identifizieren möchten, achten Sie auf die folgenden wichtigen Merkmale:

• Emotional gebunden
• Identifizieren sich mit Ihrer Philosophie
• Investieren persönlich in den Erfolg des Unternehmens
• Stolz auf die eigene Arbeit
• Im Einklang mit der Meinung der Führungsebene
• Motiviert durch Verantwortungsgefühl

Bei Neueinstellungen können Sie auf diese Merkmale engagierter Mitarbeiter achten, aber entscheidend für den Erfolg Ihres Unternehmens ist das Engagement ihres aktuellen Mitarbeiterstamms. Dieses eBook bietet Ihnen einen umfassenden Leitfaden zu Aktivitäten für das Mitarbeiterengagement, die Sie direkt in Ihrem Unternehmen anregen können, sowie detaillierte Anleitungen für ihre Implementierung.

Aktivitäten für Mitarbeiterengagement

Machen Sie Ihre Mitarbeiter mit Ihrer Firmenphilosophie vertraut. Studien haben gezeigt, dass Unternehmen, die einer eigenen Philosophie folgen, bei Innovationen um 30 Prozent und beim Halten von Mitarbeitern um 40 Prozent erfolgreicher sind!⁵

Slogan für das Unternehmen entwickeln

Ein guter Slogan ist kurz und leicht zu merken. Mitarbeiter sollten ihn leicht erklären und sich vor allem direkt mit ihm identi izieren können. Das verleiht ihrer Arbeit einen Sinn. Ein Beispiel hierfür ist der Slogan von Glassdoor: Menschen weltweit bei der Suche nach ihrem Traumjob und ihrem Wunscharbeitgeber helfen.

Zu Entwicklung eines Slogans empfehlen wir ein Treffen der Hauptakteure des Unternehmens zum gemeinsamen Brainstorming.

Hier einige Fragen, die Sie auf den richtigen Weg bringen können:

• Wer oder was ist Ihr Unternehmen?
• Warum tun Sie, was Sie tun?
• Welches Problem lösen Sie?
• Welche interne Arbeitsumgebung wünschen Sie sich für Ihre Mitarbeiter?

Bilder sagen mehr als Worte

Präsentieren Sie den Slogan gut sichtbar, damit die Mitarbeiter daran erinnert werden, warum sie tun, was sie tun. Je kreativer Sie dabei sind, desto besser!

Hier einige Anregungen zur visuellen Darstellung Ihres Slogans:

• Hängen Sie Bilder zufriedener Kunden auf.
• Widmen Sie eine Wand des Büros den Erfolgsgeschichten von Kunden.
• Gestalten Sie eine Wand mit einer grafischen Darstellung des Slogans.
• Fügen Sie den Slogan der E-Mail-Signatur hinzu.
• Geben Sie Ihren Mitarbeitern Material mit aufgedrucktem Slogan.

Wellness-Programm umsetzen

Wellness-Programme sind alle vom Arbeitgeber geförderten Programme, die Mitarbeiter bei Aktivitäten unterstützen, die die Lebensqualität erhöhen.⁶ Dadurch führen Ihre Mitarbeiter nicht nur ein gesünderes Leben, sondern sind auch produktiver und sparen dem Arbeitgeber Geld! Gesunde Mitarbeiter verursachen weniger Kosten, wenn es um krankheitsbedingte Ausgaben und Ausfälle geht.

So starten Sie Ihr Wellness-Programm:

• Organisieren Sie sportliche Aktivitäten im Unternehmen
• Setzen Sie Monatsziele für gemachte Schritte
• Bieten Sie gesunde Snacks an
• Starten Sie eine Kooperation mit einem Fitnessstudio in der Nähe, um Ihren Mitarbeitern vergünstigte Konditionen zu bieten

Persönliche Leistungen honorieren

Nur einer von drei Beschäftigten in den USA gab an, dass er oder sie in den letzten sieben Tagen für gute Arbeit Anerkennung erfahren habe. Dabei gaben Mitarbeiter, die sich nicht wertgeschätzt fühlten, mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit an, dass sie ihren Job in den nächsten 12 Monaten aufgeben möchten.⁷

Nicht jede Anerkennung hat die gleiche Wirkung auf die Mitarbeiter.

Nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts Gallup entstammten Anerkennungsbezeugungen, die Mitarbeiter am besten in Erinnerung behielten, folgenden Quellen:⁷

• 28% Direkte Vorgesetzte
• 24% Hochrangige Führungskräfte oder Geschäftsführer
• 12% Vorgesetzter des Vorgesetzten
• 10% Kunde
• 9% Kollegen

Persönliche Leistungen honorieren

Wertschätzung und Anerkennung müssen keine Gehaltserhöhung bedeuten. Sich die Zeit zu nehmen, um Mitarbeitern persönlich für gute Arbeit zu danken, könnte der kostengünstigere Weg sein, die Motivation und Produktivität eines Mitarbeiters zu erhöhen. Und dies kann sich direkt auf das Ergebnis unterm Strich auswirken. Eine weniger direkte, aber ebenso wichtige Auswirkung: Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen, sind in der Regel loyaler, was wiederum mit einem längeren Verbleib im Unternehmen gleichbedeutend ist. Und das ist ein entscheidender Einsparungsfaktor.

Möglichkeiten der Anerkennung:

• Persönliche, handgeschriebene Notiz auf ihrem Schreibtisch
• Lob auf einem allen zugänglichen Brett für besondere Leistungen
• Einladung zum Essen
• Geschenkgutscheine für Restaurants, Wellnessoasen oder regionale Veranstaltungsorte
• Persönlicher Dank in einem Team-Meeting
• Vorrangiger Parkplatz für einen Monat

Work-Life-Balance fördern

Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist nicht für alle Menschen das Gleiche. Um herauszufinden, was dies für Ihre Mitarbeiter bedeutet, fragen Sie am besten. Senden Sie eine Umfrage, um die dringendsten Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter zu erkennen. Feedback kann eine Vielzahl von Faktoren an den Tag bringen, die sich auf das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben auswirken: von flexiblen Arbeitszeiten und Überstundenausgleich bis hin zur Telearbeit für Eltern.

• Unbegrenzter Überstundenausgleich. Mitarbeiter, denen größere Autonomie zugestanden wird, empfinden in der Regel mehr Verantwortungsgefühl, was sich in einer Arbeitsplatzkultur mit hohem Verantwortungsbewusstsein niederschlägt. Spüren Mitarbeiter das Vertrauen, dass sie die von ihnen erwartete Arbeit selbstständig korrekt erledigen, dann ist die Qualität ihrer Arbeit häufiger außergewöhnlich hoch. Die Freiheit, sich bei Bedarf freinehmen zu können, ermöglicht es den Beschäftigten, sich die Zeit für die nötige Regeneration zu nehmen. Dies führt zu einer höheren Produktivität als bei Arbeit nach der Uhr – und zu stärkerer Loyalität. Zum Vorteil von Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
• Flexible Arbeitszeiten. Mehr und mehr Arbeitnehmer wünschen sich flexible Arbeitszeiten, damit sie mehr Zeit mit ihren Familien verbringen können, weniger Zeit für die Fahrt zur Arbeit benötigen, Stress reduzieren und kreativen Hobbys nachgehen können. Wenn Arbeitnehmer ihre Arbeit dann erledigen können, wenn es ihnen gut passt, fördert dies eine gesunde Work-Life-Balance und stärkt die Arbeitsmoral.
• Arbeit von zuhause aus. Durch die Fortschritte in Technologie und Kommunikation können immer mehr Arbeitnehmer von zuhause aus arbeiten. Mitarbeitern, die bereits eine hohe Produktivität bei minimaler Kontrolle nachgewiesen haben, die Möglichkeit der Telearbeit zu bieten, kann sich für alle Beteiligten als vorteilhaft erweisen: In einer ablenkungsfreien Umgebung ist maximale Konzentration möglich.

Kommunikation erleichtern

• Führen Sie Informationsgespräche. Treffen Sie sich mit potentiellen Bewerbern, die mehr über Ihr Unternehmen erfahren möchten, auch wenn sie sich noch in der Anfangsphase der Stellensuche befinden. Offene Kommunikation und Transparenz bezüglich der Unternehmensphilosophie wie auch der kurz- und langfristigen Ziele Ihres Teams können Ihnen geeignete Bewerber zuführen, wenn und sofern sich diese für ein formales Vorstellungsgespräch und letztlich für die Stellenannahme entscheiden.
• Beginnen Sie frühzeitig mit dem Dialog. Sie sollten unmittelbar nach dem Stellenantritt neuer Mitarbeiter mit dem Einholen von Feedback beginnen. Dies vermittelt nicht nur das grundlegende Gefühl, dass Sie sich für ihre Meinung interessieren. Es zeigt ebenso, dass es immer Kommunikationswege geben wird, solange sie Ihrem Unternehmen angehören. Ein früher Start hilft Ihnen auch, Feedback zur Effizienz Ihrer Onboarding-Programme zu erhalten, und Sie haben den Vorteil eines frischen Blicks auf Ihr Unternehmen. Als Außenstehende haben neue Mitarbeiter häufig gute Verbesserungsideen. Es ist wichtig, diese Informationen herauszufiltern, bevor die neuen Mitarbeiter in die bestehende Unternehmenskultur voll und ganz eingetaucht sind.
• Führen Sie Umfragen und Frage- und Antwortrunden durch. Es ist wichtig, dass Sie hinsichtlich der Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter auf dem Laufenden bleiben. Führen Sie dazu anonyme Umfragen durch und regen Sie öffentliche Diskussionen an. Nach Erfassen des Feedbacks ist es umso wichtiger, dass dieses umgesetzt wird. Falls keine Aktion erfolgen soll, machen Sie die entsprechende Entscheidung transparent. Das Gefühl, gehört zu werden, ist ein entscheidender Faktor beim Mitarbeiterengagement. Schauen Sie sich regelmäßig Ihr Unternehmensprofil auf Glassdoor und die Mitarbeiterumfragen an. Ordnen Sie das Feedback dann in Kategorien ein und überlegen Sie, wie daraus ein sinnvoller Umbau Ihres Unternehmens erfolgen könnte.
• Richten Sie einen Kummerkasten ein. Damit Sie Feedback von Mitarbeitern erhalten können, die dieses nicht gerne öffentlich äußern, stellen Sie ein privates Forum für anonymes Feedback zur Verfügung. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, Notizen mit Beschwerden und Kummer in einen verschlossenen Kasten zu werfen, und Sie werden sehen, wie einfach es ist, diskret zu sein. Die größten Frustrationen für Ihre Mitarbeiter können sich für Ihr Unternehmen als hervorragende Möglichkeiten zum Lernen herausstellen.

Fortlaufendes Coaching & Training

Achten Sie auf ein gründliches Onboarding. Häufig genug sehen sich die aktuellen Mitarbeiter in einer Zwickmühle, wenn eine neue Kraft zu ihnen stößt: Das Team hat so lange darauf gewartet, dass die Position endlich besetzt wird, dass alle mit Arbeit überhäuft sind und kaum Zeit haben, jemanden einzuarbeiten. Aber egal, wie beschäftigt Sie sind: Es ist sehr wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen, a) den neuen Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin willkommen zu heißen und b) ihm oder ihr alles zu vermitteln: die vielen kleinen Details, aber auch das große Ganze und die Philosophie und Werte des Unternehmens. Ohne entsprechende Aufnahme können sich neue Mitarbeiter nur schwer an ihre Arbeit binden, vor allem, wenn sie mit Projekten überladen werden, ohne die gemeinsamen Ziele Ihres Unternehmens voll und ganz zu verstehen. Wenn Sie sich die Zeit nehmen – und sei es nur eine Woche intensiver Trainings und Kennenlerntreffen –, fühlen sich Mitarbeiter inspiriert, unterstützt, motiviert und begeistert. Und das zahlt sich am Ende aus.

Senden Sie Mitarbeiter zu Konferenzen. Tägliche Abgabefristen und kurzfristige Ziele können die Inspiration und das Denken in großen Zusammenhängen – Faktoren, die für Innovation so entscheidend sind – schnell lahmlegen. Abstand vom Büro und die Teilnahme an einer Konferenz können genau das richtige Mittel sein, um den Einsatz und die Begeisterung von Mitarbeitern zu erneuern. Einen Schritt zurücktreten zu können und zu sehen, welche wichtige Rolle sie in ihrer Branche einnehmen, kann kurzfristig wie langfristig einen starken Motivationsschub erzeugen.

Laden Sie Fachleute ein. Das Auftreten eines Spezialisten kann hinsichtlich Engagement und Arbeitsmoral Wunder wirken. Wenn es vor Ort Experten oder anerkannte Führungskräfte auf einem Gebiet gibt, die sich zu einer Präsentation oder zur Beantwortung von Fragen in Ihrem Unternehmen bereit erklären, nutzen Sie diese Gelegenheit! Selbst die bezahlte Anreise eines solchen Experten kann kostengünstiger sein als das Entsenden eines ganzen Teams zu einer Konferenz. Die Mitglieder Ihres Teams werden dabei nicht nur viel lernen und Gelegenheit haben, ihr Wissen anzuwenden, sie fühlen sich auch wertgeschätzt, da Sie in ihre Fortbildung investieren.

Wenn Arbeitgeber sich aktiv einbringen, bauen sie ein Klima des Vertrauens auf. Mitarbeiter erkennen, dass ihre Stimme zählt, und Bewerber sehen neben der Mitarbeiterperspektive auch die des Arbeitgebers. Die Zahlen sprechen für sich:

• 62% der Glassdoor-Nutzer meinen, dass sich ihre Sicht eines Unternehmens verbessert, wenn sie sehen, dass ein Arbeitgeber auf eine Bewertung geantwortet hat.⁹ 
• 90% der Jobsuchenden finden die Arbeitgebersicht hilfreich, wenn sie sich über Jobs und Unternehmen informieren.¹⁰

SCHLUSSFOLGERUNG

Das Aufstellen eines Plans zur unternehmensweiten Stärkung des Mitarbeiterengagements benötigt viel Planung und Einsatz, aber kein Aspekt der Förderung von Mitarbeiterengagement ist besonders teuer oder arbeitsaufwändig. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie gehört und ihnen Vertrauen und Wertschätzung entgegengebracht werden, ist die daraus folgende Rendite verblüffend: Die Mitglieder des Teams setzen sich weiter mit ihrer vollen Arbeitskraft ein, sie spiegeln die Philosophie und Ziele des Unternehmens wider und demonstrieren eine höhere Leistungsfähigkeit. Und: Arbeitnehmer, die emotional in ihre Arbeit investiert haben, geben ihre Stelle eher nicht auf. Dies kann unterm Strich für Ihr Unternehmen ausschlaggebend sein.